Corona-News: Drosten warnt eindringlich vor Delta ++ Lissabon abgeriegelt

Corona-News: Drosten warnt eindringlich vor Delta ++ Lissabon abgeriegelt

 

  • Das RKI meldet am Freitag erneut weniger Corona-Neuinfektionen und eine sinkende Inzidenz
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert die vollen Stadien während der EM in einigen europäischen Staaten
  • Die meisten Touristen aus Deutschland müssen keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen, um in Spanien einzureisen
  • Italien erlässt Fünf-Tage-Quarantäne für Reisende aus Großbritannien
  • Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante ist Lissabon für zweieinhalb Tage abgeriegelt
  • Virologe Christian Drosten bittet, die Mutante ernst zu nehmen

Berlin. Ärzte sehen die als besonders infektiös geltende Delta-Variante des Coronavirus mit Sorge. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warf die Frage auf, ob die aktuellen Corona-Lockerungen nicht zu weit gingen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und RKI-Präsident Lothar Wieler mahnen zur Vorsicht. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sorgt sich vor allem um ungeimpfte Kinder – und Virologe Christian Drosten fühlt sich an den Beginn der dritten Welle erinnert.

Was Impfstoffe angeht, gab das Tübinger Unternehmen Curevac am Mittwochabend allerdings ein enttäuschendes Statement ab: Sein Corona-Vakzin ist weniger wirksam als erhofft. Derweil hat ein belgisches Gericht Astrazeneca verurteilt, bis Ende September 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an die Europäische Union zu liefern. Dazu müsse ein fester Lieferplan eingehalten werden. Anderenfalls drohen Zwangsgelder.

 

RKI meldet aktuelle Corona-Zahlen: Inzidenz sinkt weiter

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1076 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2440 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 10,3 an (Vortag: 11,6).

Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 91 neue Todesfälle verzeichnet. Lesen Sie mehr dazu: RKI meldet Corona-Fallzahlen und aktuellen Inzidenz-Wert

Corona-News von Freitag, 18. Juni: Politik zu Reaktiv – Virologe Streeck mahnt zur Vorbreitung auf den Herbst

21.52 Uhr: Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hält das schrittweise Vorgehen bei Lockerungen von Corona-Auflagen für angemessen. „Ich sehe es als richtig an, dass man in Babyschritten vorwärts geht und schaut, was verantwortbar ist und wie sich die Zahlen entwickeln“, sagte Streeck der „Fuldaer Zeitung“ (Samstag). Man sei nicht am Ende der Pandemie.

Der Virologe beklagte, die Politik sei immer noch zu reaktiv und nicht aktiv genug. “Wir versäumen es, aus der Pandemie maximal zu lernen und uns auf Herbst und Winter vorzubereiten. Es herrscht allgemein der Eindruck, das Virus verschwindet und dass wir die Pandemie überwunden haben, wenn die nächsten Monate ruhig laufen”, sagte Streeck. Man müsse sich aber für alle Eventualitäten, die im Herbst eintreten könnten, vorbereiten. Es gebe zu viele ungeklärte Unbekannte, etwa die Delta-Virusvariante, über die man noch zu wenig wisse. “Was wir wissen: Unsere Maßnahmen und zum Glück auch die Impfstoffe wirken genauso gut gegen die Varianten. Alle Schreckensmeldungen und Warnungen erzeugen beim Bürger nur unnötige Angst”, mahnte Streeck.

Der Virologe plädierte für einen Interdisziplinären Pandemierat, der jetzt schon Planspiele mache. „Mein Plädoyer ist, dass wir in einen vorwärtsgewandten Modus kommen, dass wir anfangen, diese Pandemie anders zu denken – und zwar so, dass möglichst alles offenbleiben kann“, sagte Streeck.

Hendrik Streeck, Virologe an der Uniklinik Bonn sitzt in einem Labor.
Foto: Oliver Berg / dpa

Drosten mahnt: Müssen Delta “ab jetzt wirklich ernst nehmen”

20.32 Uhr: Nach Einschätzung des Charité-Virologen Christian Drosten muss Deutschland die Delta-Variante in der Pandemie ab sofort ernst nehmen. “Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sage, wir sind hier jetzt im Rennen in Deutschland mit der Delta-Variante”, sagte Drosten am Freitagabend auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. “Wir müssen das ab jetzt wirklich ernst nehmen.”

“Vom Gefühl her kann ich sagen, uns rufen immer mehr Leute an, die Ausbrüche beschreiben, immer mehr Labore”, sagte Drosten weiter. Gerade in Süd-Dänemark und Schleswig-Holstein gebe es gerade ein Ausbruchsgeschehen. “Das erinnert mich an den Beginn der B.1.1.7-Epidemie in Deutschland, wo es genauso war”, sagte Drosten. “Wenn wir jetzt so rechnen würden, wie sich das in England entwickelt hat, also mit einer ungefähren Verdoppelung pro Woche, dann hätten wir dieses spekulative Szenario: Dann lägen wir in dieser Woche schon bei 20 Prozent”, sagte Drosten.

Anfang Juli wäre die Delta-Variante dann auch in Deutschland im Bereich der Dominanz. “Und wir müssten damit rechnen, dass Anfang Juli in Deutschland auch die Meldezahlen wieder hochgehen”, sagte der Wissenschaftler. Das sei aber noch reine Spekulation und eine Hypothese. Deutschland habe noch Chancen, wenn es die Inzidenz in den nächsten Wochen weiter senken könne. “Was auch helfen könnte, sind die Schulferien. In England ging es in den Schulen los. Das ist ein deutlicher Unterschied.”

Merkel kritisiert volle EM-Stadien

20.14 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisiert die vollen Stadien während der Fußball-Europameisterschaft in einigen europäischen Staaten. Es sei schön, dass in München wieder 14.000 Fans ins Stadion dürften, sagt sie. “Aber wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, dann bin ich ein wenig skeptisch, ob das jetzt die richtige Antwort auf die gegenwärtige Situation ist”, fügt sie hinzu. Die Corona-Pandemie sei nicht vorbei, die Delta-Variante gefährlich.

Im Budapester Stadion war nicht viel mit Abstand halten.
Foto: dpa

Spanien erleichtert Einreise für Deutsche aus 14 Bundesländern

19.25 Uhr: Die meisten Touristen aus Deutschland müssen ab Montag keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen, um in Spanien auf dem Luft- oder Seeweg einzureisen – selbst wenn sie ungeimpft sind. Bis auf Baden-Württemberg und das Saarland wurden alle deutschen Bundesländer wegen der niedrigen Infektionszahlen von der spanischen Liste der Risikogebiete gestrichen, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte.Bewohner der 14 Bundesländer dürfen ab Montag ohne Einschränkung einreisen. Sie müssen aber weiterhin ein Onlineformular ausfüllen und erhalten einen QR-Code, der bei der Einreise vorzuweisen ist.

Reisende mit Wohnsitz in Baden-Württemberg und im Saarland müssen bei der Einreise weiterhin einen negativen PCR- oder Antigentest vorlegen oder den Nachweis erbringen, dass sie mindestens seit 14 Tagen vollständig geimpft sind oder dass die Genesung von einer Covid-19-Erkrankung nicht länger als 180 Tage zurückliegt. Kinder unter zwölf Jahren sind davon ausgenommen. Die Neuregelung gilt vorerst für eine Woche, bis Mitternacht des 27. Juni.

Lufthansa will Corona-Staatshilfen zurückzahlen

18.40 Uhr: Die Lufthansa will staatliche Milliardenhilfe aus der Corona-Krise in wenigen Monaten zurückzahlen. Bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Schönefeld sagte Vorstandschef Carsten Spohr: “Wir waren eines der ersten Unternehmen, das von der Bundesregierung gerettet wurde. Wir wollen auch eines der ersten Unternehmen sein, dass die Rettungsmittel zurückzahlt – hoffentlich noch vor der Bundestagswahl. Da sind wir dran. Wahltermin ist der 26. September.

Deutschland, Österreich, Belgien und die Schweiz hatten dem Konzern wegen des Geschäftseinbruchs durch die Pandemie im vergangenen Jahr neun Milliarden Euro Staatshilfe zugesagt und ihn damit vor dem Zusammenbruch bewahrt. Die Lufthansa hatte nach eigenen Angaben bis Ende April von der Bundesregierung 2,3 Milliarden Euro in Anspruch genommen und davon eine Milliarde Euro bereits zurückgezahlt. Von den übrigen Staaten hat sie demnach 1,2 Milliarden Euro in Anspruch genommen.

Corona-Impfungen erschlichen: Kanadisches Paar muss Strafe zahlen

17.14 Uhr: Ein kanadisches Paar, das sich in einer abgelegenen Indigenen-Siedlung im Norden des Landes Corona-Impfungen erschlichen hat, muss umgerechnet etwa 1500 Euro Strafe zahlen. Die beiden hätten sich vor Gericht via Videoschalte schuldig bekannt und entschuldigt, berichteten kanadische Medien. „Glücklicherweise ist in diesem Fall physisch nichts passiert, niemand hat Covid bekommen”, sagte Richter Michael Cozens. Das Paar hatte angegeben, bei einer lokalen Übernachtungseinrichtung zu arbeiten und sich so die Impfungen erschlichen. Zudem hatte es sich nicht an die Quarantäne-Regeln der Region Yukon gehalten.

Der frühere Chef einer Casino-Firma und die Schauspielerin hatten sich im Januar ein kleines Flugzeug gemietet und sich damit in den Ort Beaver Creek in der nordwestkanadischen Region Yukon bringen lassen. Die rund 100 Menschen in Beaver Creek gehörten zu denjenigen, die bei den Impfungen in Kanada Priorität bekommen hatten, unter anderem weil ihre Siedlung fernab jeglicher gut ausgerüsteter medizinischer Versorgung liegt.

Lissabon wegen Delta-Variante abgeriegelt

16.50 Uhr: Wegen einer besorgniserregenden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus ist Lissabon für zweieinhalb Tage abgeriegelt. Vom Freitagnachmittag (16.00 Uhr MESZ) und bis zum Montagmorgen (6.00 Uhr) dürfen die gut 2,8 Millionen Bewohner der Hauptstadt Portugals den Großraum Lissabon nur aus triftigem Grund verlassen. Auswärtige dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen.

Touristen, die in Lissabon landen, um in einem anderen Landesteil Urlaub zu machen, oder auch Besucher, die nach Hause zurückfliegen, sind nicht betroffen. Man darf aber am Wochenende Lissabon als Tourist nicht besuchen, wenn man irgendwoanders untergebracht ist. Ministerpräsident António Costa wies Kritik zurück, die Maßnahme sei angesichts einer noch relativ entspannten Lage übertrieben. Die Abriegelung sei angemessen, sagte er bei einem Besuch in Brügge. “Wenn man keine Maßnahmen ergreift, nimmt die Pandemie wieder zu.”

Sauerstoff knapp: Dritte Corona-Welle droht Uganda zu überrollen

16.40 Uhr: Das ostafrikanische Land Uganda droht von der dritten Corona-Welle überrollt zu werden. Die Zahl der Neuinfektionen war nach Angaben der Africa CDC, der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), mit 11.704 Neuinfektionem am Freitag im Wochenvergleich so hoch wie nie zuvor.

Man habe die Nachbarländer um Sauerstoff gebeten, sagte die Gesundheitsministerin Dr Monica Musenero, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Donnerstagabend. “Die Fälle steigen stetig. Wir versuchen, woher auch immer, Sauerstoffzylinder zu beziehen”, sagte Munero. Man benötige mindestens 15.000 Sauerstoffzylinder, sagte sie. Auch die Armee sei angewiesen, Sauerstoff zu produzieren, bestätigte eine Militärsprecherin der dpa.

WHO: Ungleiche Impfstoffverteilung lässt Corona-Gefahr in Afrika wachsen

16.22 Uhr: Der sprunghafte Anstieg der Corona-Zahlen in Teilen Afrikas könnte nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Folge der ungleichen Impfstoffverteilung sein. In der vergangenen Woche habe sich die Zahl der Neuinfektionen zum Beispiel in Liberia, Sambia, Simbabwe und Ruanda verdoppelt, sagte WHO-Krisenkoordinator Mike Ryan am Freitag in Genf. Die Kurve sei sehr besorgniserregend.

“Das ist die Konsequenz der aktuell unfairen Verteilung von Impfstoffen”, sagte Ryan. Nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung sei trotz aller Appelle der WHO bisher geschützt. “Wir sind dabei, einen hohen Preis für diese Ungerechtigkeit zu zahlen.” Die Signale aus Afrika deuteten auf einen möglicherweise deutlichen generellen Anstieg hin.

Foto: Christoph Schmidt/dpa

Italien erlässt Fünf-Tage-Quarantäne für Reisende aus Großbritannien

16.16 Uhr: Italien erlässt im Kampf gegen die Delta-Variante des Coronavirus eine fünftägige Quarantäne für Reisende aus Großbritannien. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag in Rom mit. Die Maßnahme soll ab Montag gelten und wird durch eine Pflicht zum Coronatest ergänzt, wie es hieß. In Großbritannien sorgt die ansteckendere Variante durch ihre schnelle Ausbreitung für erhebliche Probleme. In Italien ist diese Form noch recht selten, die wissenschaftliche Gimbe-Stiftung nannte am Donnerstag Prozentanteile im einstelligen Bereich. Doch die Gesundheitsbehörden warnen vor einer Beschleunigung bei der Delta-Ausbreitung auch in dem Mittelmeerland.

Bundesregierung verlängert Hilfen für Exportwirtschaft

15.49 Uhr: Trotz wirtschaftlicher Erholung kann die deutsche Exportwirtschaft in der Corona-Pandemie weiterhin auf staatliche Unterstützung hoffen. Die Bundesregierung hat ihr Hilfspaket bis Jahresende verlängert, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag mitteilte. Einige der im Sommer 2020 beschlossenen Maßnahmen sollten ursprünglich Ende Juni auslaufen. Die exportorientierten Unternehmen spürten die Belastungen der Pandemie aber zeitverzögert zum Teil erst jetzt, begründete das Ministerium die Verlängerung.

Das Hilfspaket zielt vor allem darauf ab, die Liquidität der Exporteure und Importeure zu verbessern und die Finanzierung von Auslandsgeschäften zu erleichtern. Mit Exportkreditgarantien, sogenannten Hermesdeckungen, sichert der Bund Exporteure gegen wirtschaftlich oder politisch bedingte Ausfälle vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern ab. Das Risiko eines Zahlungsausfalls trägt – gegen Zahlung einer Prämie – damit zu großen Teilen der Bund.

Müller: Abfüllung von Impfstoffen in Afrika erstmalig ab April 2022

15.36 Uhr: Der westafrikanische Senegal soll ab April 2022 mit dem Abfüllen von Corona-Impfstoffen beginnen können – als erstes Land in Afrika. Das sagte Entwicklungsminister Gerd Müller am Freitag zum Abschluss seiner Westafrikareise in der Hauptstadt Dakar. Am Vortag hatte Müller dem Institut Pasteur im Senegal 20 Millionen Euro zur Abfüllung und Produktion von Corona-Impfstoffen zugesagt. “Afrika braucht eine eigene Impfstoffproduktion, um die Bedrohung zu bekämpfen”, so Müller.

Das weltweit hoch angesehene Institut Pasteur, das bereits Corona-Tests und Impfstoffe gegen Gelbfieber herstellt, ist eines der wichtigsten Labore auf dem Kontinent. Afrika befindet sich nach Angaben der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), der Africa CDC, mit 5,1 Millionen gemeldeten Fällen und 136 000 Toten mit dem Virus in der dritten Welle der Pandemie. Bislang ist laut der Weltgesundheitsorganisation erst ein Prozent der afrikanischen Bevölkerung von rund 1,3 Milliarden Menschen vollständig gegen Covid-19 geimpft worden.

Urteil: Astrazeneca muss weitere 50 Millionen Dosen an EU liefern

15.15 Uhr: Ein belgisches Gericht hat Astrazeneca verurteilt, bis Ende September 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an die Europäische Union zu liefern. Dazu müsse ein fester Lieferplan eingehalten werden, teilte das Brüsseler Gericht erster Instanz am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Anderenfalls drohen Zwangsgelder.

Die EU-Kommission hatte Astrazeneca verklagt, weil der Hersteller viel weniger Corona-Impfstoff geliefert hat als vertraglich zugesagt. Bestellt waren 300 Millionen Dosen von Astrazeneca bis Ende Juni. Doch gingen im ersten Quartal nur 30 Millionen statt 120 Millionen Impfdosen an die 27 EU-Staaten. Die Kommission verlangte per Eilverfahren Ende Mai zunächst rasche Lieferung der ausstehenden 90 Millionen Dosen aus dem ersten Quartal. Das Gericht gestand der EU nun zumindest die rasche Lieferung von 50 Millionen Dosen zu.

Nach der Mitteilung des Gerichts fiel das Urteil im Eilverfahren so aus: Astrazeneca muss bis 26. Juli, 9.00 Uhr, 15 Millionen Dosen liefern oder anderenfalls 10 Euro pro fehlender Dosis zahlen. Bis 23. August sind der Mitteilung des Gerichts zufolge weitere 20 Millionen Dosen fällig, mit derselben Strafandrohung, bis 27. September dann noch einmal 15 Millionen Dosen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erklärte: “Diese Entscheidung bestärkt die Position der Kommission: Astrazeneca hat nicht die im Vertrag eingegangenen Verpflichtungen erfüllt.”

Spahn will Verdacht bei Intensivbetten-Register klären

15.09 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will dem Verdacht nachgehen, ob deutsche Kliniken in der Pandemie die Zahl freier Intensivbetten zum Kassieren von Freihaltepauschalen heruntergerechnet haben könnten. Das müsse aufgeklärt werden, sagte Spahn am Freitag vor der Bundespressekonferenz. “Aber es muss auch jenseits von Vermutungen gearbeitet werden. Und da ist auch viel Vermutung im Raum.”

Seit rund einer Woche gibt es Spekulationen darüber, ob Kliniken durch bewusst falsche Angaben bei Intensivbetten versucht haben könnten, Ausgleichszahlungen durch die Regierung zu erhalten. Grundlage für die Vermutungen ist das in der Pandemie eingeführte Intensivbetten- Register (Divi-Register). Es ist eine gemeinsame Datenbank der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und des RKI. Die Vorwürfe kamen nach Medienangaben vom Bundesrechnungshof unter Bezugnahme auf ein Schreiben aus dem Robert Koch-Institut vom Januar. Recherchiert hatten dazu WDR, NDR und die “Süddeutsche Zeitung”.

Bericht über mögliche Final-Verlegung wegen Corona

14.40 Uhr: Kurz vor den K.o.-Spielen im Londoner Wembley-Stadion erhöht die Europäische Fußball-Union den Druck auf die englischen Behörden, Corona-Ausnahmeregelungen zu beschließen. Einen Bericht der britischen “Times”, wonach sogar die Verlegung von Halbfinals und Endspiel nach Budapest diskutiert werden könne, kommentierte die UEFA zurückhaltend, aber auch mit dem Satz: “Es gibt immer einen Notfallplan, aber wir sind zuversichtlich, dass die Finalwoche in London ausgerichtet wird.”

In Wembley sind in der kommenden Woche zwei Achtelfinals (26. und 29. Juni) angesetzt, ehe dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinalspiele und am 11. Juli das Endspiel steigen sollen. Für die K.o.-Runde sollen bis zu 45 000 Zuschauer zugelassen werden, was 50 Prozent der Gesamtkapazität des Stadions entspricht. Die “Times”berichtet, in den Verhandlungen gehe es insbesondere um die VIP-Gäste, für die nicht dieselben, strikten Corona-Regeln bei der Einreise gelten sollen wie für normale Rückkehrer oder Einreisende. In Großbritannien breitet sich derzeit die in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus rapide aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen deutlich in die Höhe.

Bayern-Minister dämpft Hoffnung auf volle Stadien während Pandemie

14.25 Uhr: Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek dämpft die Hoffnungen im deutschen Fußball auf eine baldige Rückkehr aller Fans in die Stadien. Trotz rückläufiger Corona-Infektionszahlen mahnt der CSU-Politiker vor allem wegen der hochansteckenden Delta-Variante zu Zurückhaltung. “Wir beobachten und begleiten gerade die Spiele der Fußball-EM mit einer begrenzten Zuschauerzahl. Das ist sozusagen ein erster Modellversuch. Spekulationen über Modellversuche mit vollbesetzten Stadien im Sommer halte ich aber im Moment für verfrüht und nicht verantwortbar”, sagte Holetschek auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.

Würzburger Impfzentrum wegen Hitze geschlossen

14.19 Uhr: Ein Würzburger Impfzentrum ist am Freitagnachmittag wegen Hitze vorübergehend geschlossen worden. Die Menschen hätten unter Raumtemperaturen von mehr als 40 Grad gelitten, hieß es in einer Mitteilung des Landratsamtes. Die übrigen rund 700 für Freitag geplanten Impf-Termine sollten auf Sonntag verlegt werden, teilte die Stadt mit. Zudem sollten Termine vom Samstagnachmittag vorsorglich auf den frühen Vormittag verlegt werden.

Griechenland kein Risikogebiet mehr

14.06 Uhr: Die Bundesregierung hat wegen sinkender Corona-Fallzahlen Griechenland, die Schweiz, Belgien und fast ganz Frankreich von der Liste der Risikoländer gestrichen. Gültig wird diese Änderung ab kommendem Sonntag, teilte das RKI mit. Wer über den Landweg aus diesen Ländern nach Deutschland einreist, muss künftig keinerlei Corona-Einreisebeschränkungen mehr beachten.

Razzia in München wegen Impfskandal am Flughafen

13.52 Uhr: Einsatzkräfte durchsuchen zur Zeit wegen des Impfskandals am Münchner Flughafen mehrere Objekte. Darunter sind laut einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg eine Arztpraxis, eine Apotheke und eine Rechtsanwaltskanzlei. Insgesamt sieben Verdächtigen wird die Unterschlagung von Impfstoff , Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen vorgeworfen. Hintergrund ist die Impfung von 120 Angestellten eines italienischen Luxus-Ressorts Ende Mai. Dafür waren diese extra nach München geflogen worden. Eine Impfberechtigung in Deutschland hatten sie nicht.

Der beschuldigte Apotheker soll den Impfstoff für diese Aktion zur Verfügung gestellt haben. “Weitere Ärzte sollen bei der Impfung geholfen haben. Der beschuldigte Rechtsanwalt soll den Vertrag für die Impfaktion entworfen haben”, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Spanien schafft Maskenpflicht im Freien ab

13.43 Uhr: Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchéz hat das Ende der Maskenpflicht im Freien für Spanien ab dem 26. Juni angekündigt.”In den nächsten Tagen werden unsere Straßen und unsere Gesichter wieder ihr normales Aussehen zurückbekommen”, sagte der Regierungschef bei einem Besuch in Barcelona.

Spahn fordert einheitliche Lösung für Impfstoff-Anerkennung in der EU

13.28 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich angesichts der beginnenden Reisewelle für eine zügige Verständigung für den Umgang mit nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union ausgesprochen. “Leider haben wir dazu noch keine EU-einheitliche Vorgehensweise”, sagte Spahn. Dies sei ein Problem für einen Raum des freien Reisens. “Wenn wir es nicht schaffen, es jetzt zeitnah auf EU-Ebene zu lösen, werden wir für Deutschland eigene Definitionen vornehmen müssen, welche Impfstoffe wir als gleichwertig anerkennen.” Dabei gehe es neben dem Schutz vor Covid-19 um die Frage, wie sehr damit auch Infektionen reduziert würden.

Zu klären sei außerdem auch, inwiefern alle Mitgliedsstaaten davon ausgingen, dass man eine vollständige zweite Impfung haben soll und nicht nur eine erste. Zudem gehe es darum, wann Nachimpfungen nötig seien, damit ein Impfpass gültig bleibe, erläuterte Spahn.

Merkel mahnt zur Vorsicht bei Corona-Lockerungen

12.41 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für einen vorsichtigen Kurs in der Corona-Krise ausgesprochen. “Wir wollen nicht diese dauernden “Rein und Raus in die Kartoffeln”, sagte Merkel bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz im brandenburgischen Schönefeld. Sie verwies auf Großbritannien, wo angekündigte Lockerungen verschoben wurden, weil sich dort die sogenannte Delta-Variante des Virus ausbreitet. “Wir müssen einfach Schritt für Schritt und vorsichtig vorgehen”, sagte Merkel in einem öffentlichen Video-Gespräch mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz vor zu schnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt.
Foto: Christian Marquardt / dpa

Corona-Lockdown erhöht Gefahr von Badeunfällen

12.25 Uhr: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sieht einen klaren Zusammenhang zwischen den aktuellen Badeunfällen und dem Lockdown. Das Schließen der Schwimmbäder habe die ohnehin schon nicht rosige Zahl von schwimmfähigen Kindern noch einmal erhöht. Zudem fehlte aufgrund des Lockdowns auch vielen Kindern neben dem Wissen um das Schwimmen auch die dafür nötige Fitness, erläuterte DLRG-Sprecher Achim Wiese gegenüber unserer Redaktion. Die aktuelle Nachrichten zur Hitzewelle in Deutschland, können Sie auch in unserem Sommer-Newsblog lesen.

EM-Finale in England trotz Delta nur mit Corona-Ausnahmen?

11:44 Uhr: Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat den Druck auf die englischen Behörden erhöht, trotz der grasierenden Delta-Variante Sonderregelungen für die KO-Spiele der Fußball EM in London zu beschließen. Dort finden in Anfang Juli die Halbfinals und das Endspiel statt. Einen Bericht der britischen “Times”, wonach sogar die Verlegung der Finalspiele nach Budapest diskutiert werden könne, kommentierte die UEFA zurückhaltend, aber auch mit dem Satz: “Es gibt immer einen Notfallplan, aber wir sind zuversichtlich, dass die Finalwoche in London ausgerichtet wird.”

Die “Times” berichtet, in den Verhandlungen gehe es insbesondere um die VIP-Gäste, für die nicht dieselben, strikten Corona-Regeln bei der Einreise gelten sollen wie für normale Rückkehrer oder Einreisende. In Großbritannien breitet sich derzeit die in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus rapide aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen deutlich in die Höhe. Bereits geplante weitere Lockerungen wurden aufgeschoben, bei der Einreise aus fast allen Ländern ist eine Quarantäne Pflicht. Für die K.o.-Runde in Wembley sollen bis zu 45.000 Zuschauer zugelassen werden, was 50 Prozent der Gesamtkapazität des Stadions entspricht.

Im Wembley-Stadion in London soll eigentlich das EM-Finale stattfinden. Doch die UEFA fodert dafür trotz der Verbreitung der Delta-Variante Sonderregeln.
Foto: Catherine Ivill / Getty Images

Hälfte der Bevölkerung in Deutschland mindestens einmal geimpft

11:13 Uhr: Im sechsten Monat nach dem Start der Corona-Impfkampagne in Deutschland hat die Hälfte der Bevölkerung mindestens eine erste Dosis erhalten. Die Quote der erstgeimpften Bürgerinnen und Bürger lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag bei 50,1 Prozent der Gesamtbevölkerung oder 41,66 Millionen Menschen. 29,6 Prozent hatten demnach bereits den vollen Schutz – knapp 25 Millionen Menschen.

RKI-Präsident Wieler gegen vorschnelle Lockerung der Maskenpflicht

10.47 Uhr: RKI Präsident Lothar Wieler hat deutlich vor vorschnellen Lockerungen der Corona-Beschränkungen gewarnt und auf die Gefahr durch die Delta-Variante hingewiesen. Diese spiele zwar noch keine große Rolle in Deutschland, dies sei aber nur eine Frage der Zeit. “Es ist keine Frage ob die Delta-Variante die führende Variante wird, sondern wann.” Nur eine vollständige Impfung würde vor der Mutante schützen. Bis ein Großteil der Bevölkerung geimpft sei, würden die Maßnahmen trotz niedrigen Fallzahlen daher wichtig bleiben.

“Das gilt auch für das Tragen von Masken”, sagte Wieler. Diese seien mindestens bis zum Herbst an Arbeitsplatz, im ÖPNV, in geschlossenen Räumen und in bestimmten Fällen auch in Schulen getragen werden müssten. Im Freien könne man, solange der Mindestabstand eingehalten werde, in der Regel darauf verzichten. Der Sommer müsse nun genutzt werden, um die Infektionszahlen weiter zu senken, um gut durch den Herbst zu kommen. Spätestens dann werde sich Delta durchsetzen, prognostizierte Wieler. “Lassen Sie uns die Erfolge, die wir gemeinsam erreicht haben, auch bitte gemeinsam erhalten.”

RKI-Präsident Lothar Wieler hat sich aufgrund der Delta-Variante deutlich gegen vorschnelle Lockerungen ausgesprochen.
Foto: Hannibal Hannschke / AFP

Ehemaliger Corona-Infizierter scheitert am Bundesverfassungsgericht

9.44 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht hat die Beschwerde eines ehemaligen Corona-Infizierten abgelehnt, dessen Ansteckung gemäß der bundesweiten Ausnahmen für Genesene und Geimpfte zu lange zurückliegt. Die Verfassungsbeschwerde sei unzulässig, entschieden die Karlsruher Richter laut Mitteilung vom Freitag.

Der Mann hatte sich Ende März 2020 mit Sars-CoV-2 infiziert und kann auch heute noch nachweisen, genügend Antikörper im Blut zu haben, wie das Gericht erläuterte. Als genesen gelten nach der Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung aber nur Menschen, deren Infektion weniger als sechs Monate zurückliegt.

Der Mann habe sich auch dadurch benachteiligt gesehen, dass er nicht durch nur eine Impfung den Status Geimpfter bekomme, weil auch dies voraussetze, dass die Infektion maximal ein halbes Jahr her sei. Allerdings waren die Beschränkungen am Wohnort des Mannes zum Zeitpunkt der Beschwerde schon gelockert. Zudem enthalte das Landesrecht von Berlin eine großzügigere Regelung als das Bundesrecht, erläuterten die Verfassungsrichter. Testpflichten beziehungsweise die Pflicht zur Vorlage eines negativen Testergebnisses entfalle hier auch bei Menschen, deren Infektion mehr als sechs Monate zurückliege und die einmal geimpft seien.

CureVac-Chef sieht Impfstoff zu Unrecht in Kritik

8.28 Uhr: Die vorläufig geringe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von CureVac steht nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Franz-Werner Haas zu Unrecht in der Kritik. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden, sagte Haas der Nachrichtenagentur dpa. “Es ist faktisch eigentlich nicht korrekt, die Zahl der vorläufigen Wirksamkeit unseres Corona-Impfstoffs und die Zahlen zur Wirksamkeit anderer Impfstoffe nebeneinander zu stellen”, sagte Haas.

In der Studie zum Corona-Impfstoffkandidaten CVnCov seien 29 Virusvarianten enthalten. Das ursprüngliche Virus, der Wildtyp, spiele kaum mehr eine Rolle. “Die Zahlen zur Wirksamkeit der anderen Impfstoffe sähen vermutlich anders aus, wenn man deren Studien zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt hätte.”

CureVac hatte zuvor in einer Pflichtmitteilung bekanntgegeben, dass sein Corona-Impfstoff einer Zwischenanalyse zufolge eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung “jeglichen Schweregrades” habe.

Kanzleramtschef Braun rät Fußball-Fans von Reise nach London ab

5.16 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun rät den deutschen Fußball-Fans von einer Reise zu den entscheidenden EM-Spielen ab. “Meine große Sorge ist die sich ausbreitende Delta-Variante in Großbritannien – und London ist ein Austragungsort. Man sollte nicht in Virusvariantengebiete reisen”, sagte der CDU-Politiker in einem Interview dem “RedaktionsNetzwerk Deutschland” (RND). In der englischen Hauptstadt finden die beiden Halbfinals und das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft statt.

Public Viewing in London. Die sich ausbreitende Delta-Variante in Großbritannien bereitet vielen Experten Sorgen.
Foto: dpa

Montgomery: “Delta-Variante in Deutschland wird sich noch schneller ausbreiten als bisherige Varianten”

4.59 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt vor zu raschen Lockerungsschritten angesichts der hochinfektiösen Delta-Variante des Corona-Virus: Es sei zu erwarten, dass sich die Delta-Variante in Deutschland noch schneller ausbreite als die bisherigen Varianten, sagte Montgomery dieser Redaktion. “Das Tückische bei dieser Variante ist, dass Infizierte sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen haben und damit andere anstecken können, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben.”

Solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten vor allem die Ansteckungsrisiken im Alltag reduziert werden. “Im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und anderen Innenräumen sollten deswegen unbedingt weiterhin FFP2-Masken getragen werden.” Die Länder sollten jetzt prüfen, so Montgomery, ob die angekündigten Lockerungen nicht zu weit gingen. “Sie sollten außerdem die politische Größe haben, angekündigte Lockerungen wieder zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen durch die Delta-Variante wieder steigen sollten. So, wie es die britische Regierung jetzt getan hat”, forderte der Mediziner.

Frank Ulrich Montgomery beim Deutschen Ärztetag 2019.
Foto: dpa

Lehre aus der Pandemie: Hamburger CDU fordert Lockerung des Datenschutzes

3.30 Uhr: Die Hamburger CDU fordert als Lehre aus der Pandemie eine Lockerung des Datenschutzes. Die Corona-Krise zeige, “dass die aktuellen Datenschutzregeln insbesondere im Gesundheitswesen zum Hemmschuh geworden sind”, sagte Landeschef Christoph Ploß den Zeitungen dieser Redaktion.

Im Gegensatz zu asiatischen Ländern sei der Rückgriff auf Echtzeitdaten und Tracing-Apps “aufgrund von datenschutzrechtlichen Vorgaben und Bedenkenträgern vor allem im grünen politischen Spektrum derzeit nicht umsetzbar”. Dies sei aber sinnvoll, um Infektionsausbrüche frühzeitig zu bekämpfen und Leben zu retten, so Ploß. Er sprach sich dafür aus, die Forderung nach einer Reform des Datenschutzes ins Wahlprogramm der Union aufzunehmen.

Wegen Delta-Variante des Corona-Virus: Amtsärzte fordern schnelleren Ausbau der Gesundheitsämter

2.22 Uhr: Angesichts der drohenden Ausbreitung der hochinfektiösen Delta-Variante des Coronavirus mahnen die deutschen Amtsätzte mehr Tempo beim Ausbau der Gesundheitsämter an: “Wir müssen den Anteil der Delta-Variante an den Neuinfektionen sehr gut beobachten”, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, dieser Redaktion. Dazu müssten unter anderem die Gesundheitsämter endlich mit Nachdruck ausgebaut werden.

“Anderthalb Jahre nach Beginn der Pandemie stockt es zum Beispiel immer noch beim Personal”, so Teichert. “Bis Ende des Jahres sollen bei den Gesundheitsämtern 1500 neue Stellen für medizinisches Fachpersonal geschaffen werden. So ist es im Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst vereinbart. Ein Großteil dieser Stellen ist noch nicht besetzt”, kritisierte Teichert. Wichtig sei es außerdem, die digitalen Möglichkeiten für die Ämter weiter voranzutreiben, zum Beispiel bei der Kontakt-Nachverfolgung.

Studie “Generation Corona”: Junge Leute verbringen mehr Zeit am Handy als mit den Eltern

1.11 Uhr: Die unter 30-Jährigen, die noch zu Hause leben, verbringen mehr Zeit in ihrer Freizeit mit ihrem Handy als mit ihren Eltern. Das ist ein Ergebnis der repräsentativen Studie “Generation Corona” im Auftrag der BKK pronovia, die dieser Redaktion vorab exklusiv vorliegt. Die befragten 16- bis 29-Jährigen fühlten sich insgesamt zwar enger mit der Familie verbunden und 58 Prozent gaben an, sie sei ihnen auch wichtiger geworden, aber für mehr als 70 Prozent der jungen Menschen ist das Handy zur Haupt-Freizeitbeschäftigung geworden.

Nur 38 Prozent berichten, dass sie tatsächlich mehr mit der Familie unternehmen würden.Stattdessen komme es bei jedem Dritten häufiger zu Streit und Konflikten als vor der Zeit der Corona-Pandemie. Die Studie zeigt auch, dass junge Menschen, die mit Geschwistern im Elternhaus leben, häufiger depressiv seien (61 Prozent) und öfter zu aggressivem Verhalten neigen würden (43 Prozent).

Corona-News von Donnerstag, 17. Juni: Delta-Ausbruch in NRW – Über 100 Schüler in Quarantäne

22.38 Uhr: Wegen mehrerer Infektionen mit der Delta-Variante müssen die Abschlussklassen einer Sekundarschule im westfälischen Werl in Quarantäne. Von der Isolation sind 123 Schülerinnen und Schüler betroffen teilte der Kreis Soest am Donnerstag mit, “weil im familiären Umfeld beziehungsweise im Freundeskreis vier Corona-Infektionen mit der Delta-Mutante nachgewiesen worden sind.” Es sei geplant deswegen auch in der kommenden Woche die Klassen fünf bis neun in Quarantäne zu schicken. Davon seien dann rund 500 Kinder und Jugendliche betroffen.

Lissabon wird wegen Delta-Variante abgeriegelt

20.41 Uhr: Aufgrund einer besorgniserregenden Zunahme der Corona-Infektionsfälle wird Lissabon für rund zweieinhalb Tage abgeriegelt. Die 2,8 Millionen Einwohner der portugiesischen Hauptstadt dürfen von Freitagnachmittag bis Montagmorgen den Großraum Lissabon nicht verlassen, teilte die Regierung mit. Auswärtige werden nur in Ausnahmefällen einreisen dürfen.

Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden verzeichnete Lissabon am Donnerstag den höchsten Wert seit dem 19. Februar. Das waren rund 75 Prozent aller in Portugal registrierten Fälle (1233). In der “Area Metropolitana” Lissabons wohnen aber lediglich rund 27 Prozent aller 10,3 Millionen Bürger Portugals.

In Lissabon breite sich derzeit die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus relativ stark aus, sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. „”Es ist nicht leicht, solche Maßnahmen zu ergreifen, aber uns erschienen sie unerlässlich, damit die Lage, die in Lissabon derzeit herrscht, nicht auf das ganze Land übergreift”, betonte sie.

Neue Corona-Varianten hinter Anstieg der Infektionszahlen in Moskau vermutet

19.51 Uhr: Die Corona-Fallzahlen in Moskau verzeichnen einen sprunghaften Anstieg. Die Gesundheitsbehörden vermuten, dass neue Corona-Varianten dafür verantwortlich sind. “Höchstwahrscheinlich haben wir es mit neuen Varianten zu tun, die aggressiver sind und sich schneller verbreiten”, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei innerhalb weniger Tage von 3000 auf 7000 gestiegen, sagte Sobjanin. “Laut vorläufigen Daten könnten es morgen mehr als 9000 sein.” Eine solche Verdreifachung wäre eine “enorme Dynamik, die wir während der vorherigen Wellen nicht beobachtet haben”. In der russischen Haupstadt sind erst 1,8 von rund 13 Millionen Einwohnern geimpft.

Deutschland lässt geimpfte Nicht-EU-Bürger wieder ins Land

19.00 Uhr: Reisende aus Nicht-EU-Staaten dürfen ab dem 25. Juni wieder nach Deutschland einreisen, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unabhängig davon sein, ob sie als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollen. Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in eng umrissenen Ausnahmefällen einreisen.

An den Grenzen und Flughäfen werden dann neben Reise- auch Impfpässe aus aller Welt kontrolliert werden müssen. Daher legt die neue Regelung der Bundesregierung genau fest, wie der Impfnachweis aussehen muss. Neben der Bundespolizei sollen auch Fluggesellschaften diesen Nachweis prüfen. Außerdem werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt. Ausschlaggebend sind jene Substanzen, die das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Internetseite aufzählt, derzeit die Produkte von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Janssen.

An den Flughäfen müssen sich die Beamten nun darauf einstellen auch Impfnachweise von Reisenden aus Nicht-EU-Staaten zu kontrollieren. (Symbolbild)
Foto: Sammy Minkoff / imago-images

Italien macht Weg für digitalen Corona-Pass frei

18.20 Uhr: Italien hat den Weg für das EU-weit gültige Corona-Zertifikat frei gemacht. Regierungschef Mario Draghi habe dazu eine Verordnung unterzeichnet, die festlege, wie die “Grünen Pässe” ab sofort ausgegeben werden, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Der Pass erleichtere es den Menschen, an öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten teilzunehmen oder Altenheime zu betreten.

Die italienische Regierung setzte nach eigenen Angaben die EU-Regeln für den “Grünen Pass” um. Damit sei garantiert, dass das Zertifikat in allen EU-Ländern genutzt werden könne und dass Reisende sich in der EU frei bewegen könnten. Menschen, die vollständig geimpft sind, eine Corona-Infektion überstanden haben oder negativ auf das Virus getestet wurden, können sich das Zertifikat herunterladen. Beim Reisen können so etwa Quarantänevorgaben umgangen werden.

USA investieren 3,2 Milliarden in Entwicklung antiviraler Medikamente

18.01 Uhr: Die USA wollen 3,2 Milliarden US-Dollar (etwa 2,6 Milliarden Euro) in die Entdeckung und Entwicklung antiviraler Medikamente zur Behandlung der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 investieren. Der US-Immunologe Anthony Fauci stellte die Pläne am Donnerstag bei einem Briefing der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses in Washington vor.

“Impfstoffe bleiben eindeutig das Kernstück unseres Arsenals gegen Covid-19”, betonte er. Antivirale Mittel könnten jedoch eine wichtige Ergänzung zu Impfstoffen sein. Antivirale Medikamente stellten außerdem eine weitere “Verteidigungslinie” gegen besorgniserregende Varianten und künftige Bedrohungen durch Viren mit “pandemischem Potenzial” dar. Finanziert werden soll das Programm mit Mitteln aus dem “amerikanischen Rettungsplan”, einem billionenschweren Maßnahmenbündel, das der Kongress im März verabschiedet hatte.

Maskenpflicht für Hamburgs Schüler auch nach Sommerferien

17.31 Uhr: Die Schülerinnen und Schüler in Hamburg müssen zumindest zum Start des kommenden Schuljahrs in den Klassenzimmern weiter Maske tragen. Zudem sollen sie auch nach den in der kommenden Woche beginnenden Sommerferien zwei Mal pro Woche getestet werden, kündigte die Schulbehörde am Donnerstag an. Auch die Lüftungs- und Hygieneregeln bleiben demnach vorerst in Kraft.

“Immer neue Virusvarianten und die Probleme bei der Beschaffung des Impfstoffes bleiben ein Risiko. Deshalb gilt: Lieber testen und lüften als Schulen schließen”, erklärte Schulsenator Ties Rabe (SPD).

Es solle nach den Ferien ab dem 5. August an allen Schulen der Hansestadt vollen Präsenzunterricht unter Beibehaltung der geltenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen geben. “Wir wollen optimistisch, aber vorsichtig in das neue Schuljahr gehen”, sagte Rabe.

Auch nach den Sommerferien sollen Schüler in Hamburg Maske tragen.
Foto: Matthias Balk/dpa

Löwe stirbt mit oder an Corona in indischem Zoo

16.54 Uhr: Ein Löwe ist in einem indischen Zoo gestorben, nachdem er zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Bereits Anfang Monat war in dem gleichen Zoo in der Stadt Chennai eine Löwin nach einen positiven Test gestorben, und weitere Löwen waren infiziert worden. Der gestorbene Löwe Pathbanathan habe zunächst etwas gehustet, später habe er aufgehört zu fressen, sagte der Zoo-Vizechef der Zeitung “The New Indian Express”. Sein Zustand habe sich trotz aller Anstrengungen der Tierärzte schnell verschlechtert. Am Dienstag habe das zwölf Jahre alte Tier Mühe beim Atmen gehabt, am Mittwoch sei es dann gestorben.

Nach dem Tod der Löwin Anfang Juni hatte der Arignar Anna Zoological Park mitgeteilt, Tierpfleger seien gegen Corona geimpft und trügen Schutzanzüge.

Curevac begründet geringe Wirksamkeit mit verändertem Coronavirus

16.13 Uhr: Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac hat den Rückschlag bei der Entwicklung seines Corona-Impfstoffs mit neuen Virusvarianten begründet. “Wir bekämpfen eigentlich ein anderes Virus”, sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas bei einer Telefonkonferenz am Donnerstag. So sei der Wildtyp des Coronavirus bei der Zwischenanalyse in weniger als einem Prozent der Infektionsfälle nachgewiesen worden. Alle anderen Infektionen entfielen auf neuere Virusvarianten. Das Gesundheitsministerium erwartet keine Auswirkungen auf die Impfkampagne in Deutschland.

Curevac hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass sein Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt habe. Damit habe er vorgegebene Kriterien nicht erfüllt. Die Wirksamkeit der anderen in der EU verwendeten Impfstoffe ist weitaus besser. Wie die Präparate von Biontech/Pfizer und Moderna ist auch das Curevac-Vakzin ein sogenannter mRNA-Impfstoff.

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht davon aus, dass die Wirkung von Curvac gegen die Delta-Variante noch niedriger sein wird.

Indonesien: 300 Gesundheitsmitarbeiter trotz Impfung Corona-positiv

15.24 Uhr: In Indonesien haben sich Hunderte Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens trotz vollständiger Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Die Betroffenen arbeiteten alle in der Region Kudus in Zentral-Java und seien mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac geimpft worden, sagte Siti Nadia Tarmizi, eine Sprecherin des indonesischen Impfprogramms, am Donnerstag. Alle zeigten jedoch nur milde Symptome. “Sinovac ist wirksam gegen die neuen Varianten”, betonte Tarmizi.

Der Inselstaat in Südostasien hat in den vergangenen Tagen wieder steigende Zahlen verzeichnet. Am Donnerstag meldeten die Behörden mehr als 12.600 Neuinfektionen – so viele wie seit Januar nicht mehr. Vor allem in Kudus hätten die Krankenhäuser kaum noch Platz für neue Patienten, hieß es.

Mit 270 Millionen Einwohnern ist Indonesien das viertbevölkerungsreichste Land der Erde. Die Behörden hoffen, bis Anfang 2023 rund 181 Millionen Bürger zu impfen, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Bislang erhielten nur 22 Millionen Menschen zumindest eine Erstimpfung. Insgesamt wurden bislang 1,9 Millionen Corona-Infektionen registriert, mehr als 53.000 Todesfälle wurden in Verbindung mit Covid-19 erfasst.

EU-Behörden: Geimpfte von Test- und Quarantänepflichten ausnehmen

15.05 Uhr: Reisende mit vollständigem Impfschutz gegen Covid-19 oder überstandener Corona-Infektion sollten nach Angaben führender EU-Behörden von Test- und Quarantänepflichten ausgenommen werden. Eine Ausnahme von dieser Empfehlung gelte für Menschen aus Gebieten mit besonders hohem Corona-Risiko oder grassierenden Coronavirus-Varianten, teilten die EU-Luftsicherheitsbehörde EASA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Donnerstag in ihren aktualisierten Flugreiserichtlinien mit. Für Reisen aus diesen Gebieten könne die Anforderung eines negativen Corona-Tests in Erwägung gezogen werden.

Mit den Richtlinien liefern die in Köln und Stockholm ansässigen Behörden risikobasierte Empfehlungen für den Flugverkehr in der EU. In der neuen Version wird auch darauf hingewiesen, dass weiterhin auf medizinische Masken, Hygienemaßnahmen und Abstandhalten gesetzt werden sollte. Die Empfehlungen sind für die zuständigen Behörden und Fluggesellschaften nicht bindend, sollen aber als Wegweiser dienen.

Badegäste entspannen sich unter Sonnenschirmen an einem Strand im Südwesten der Insel Gran Canaria. Die EU will die Reiseregeln für Geimpfte erleichtern.
Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa

Curevac-Rückschlag laut EU-Kommission keine Bedrohung für Impfziel

14.49 Uhr: Der Rückschlag für den Corona-Impfstoff von Curevac stellt aus Sicht der EU-Kommission keine Bedrohung für das Ziel dar, bis Ende Juli 70 Prozent der erwachsenen EU-Bevölkerung zu immunisieren. „Wir haben von Anfang an auf ein breites Portfolio an Impfstoffen gesetzt”, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag in Brüssel. Das sei auch gemacht worden, um für den Fall vorbereitet zu sein, dass ein Impfstoff ausfalle. Die Kommission gehe weiter davon aus, dass bis Ende kommenden Monats genügend Impfdosen geliefert werden könnten, um den EU-Staaten die Impfung von 70 Prozent ihrer erwachsenen Bevölkerung zu ermöglichen.

Curevac hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sein Impfstoffkandidat in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung erzielt habe. Damit habe er vorgegebene Kriterien nicht erfüllt. Die EU-Kommission hatte 220 Millionen Dosen des Impfstoffs vorbestellt, Deutschland sollte 24,5 Millionen Dosen erhalten.

Italien will Maskenpflicht draußen beenden

14.15 Uhr: Italiens Regierung steuert wegen der niedrigeren Corona-Zahlen auf eine Abschaffung der Maskenpflicht im Freien zu. Wann genau die seit Herbst 2020 geltende Pflicht zum Tragen der Corona-Schutzmasken für den Außenbereich fällt, war am Donnerstag noch offen.

Außenminister Luigi Di Maio schrieb auf Facebook: „Die Maske draußen ab dem Sommer abnehmen zu können, ist das Ziel der Regierung, und es ist nahe.” Zeitungen spekulierten über Mitte Juli, andere hielten eine schnellere Lockerung für möglich. In Südtirol, wo die Landesregierung oft einen Sonderkurs in der Corona-Politik fährt, fällt schon ab Montag (21. Juni) die generelle Maskenpflicht draußen.

Bei Atemwegserkrankungen weiter telefonische Krankschreibung möglich

14.11 Uhr: Bei leichten Atemwegserkrankungen ist bis zum 30. September weiter eine telefonische Krankschreibung möglich. Der Gemeinsame Bundesausschuss verlängerte die wegen der Corona-Pandemie eingerichtete Sonderregel um drei Monate, wie das Beschlussgremium des Gesundheitswesens am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Verlängerung trotz deutlich gesunkener Infektionszahlen begründete der Bundesausschuss damit, dass es nach wie vor ein relevantes Infektionsgeschehen gebe.

Mit der Sonderregelung können an Atemwegserkrankungen leidende Versicherte zunächst bis zu sieben Tage telefonisch krankgeschrieben werden. Für weitere sieben Tage können niedergelassene Ärzte telefonisch eine Folgebescheinigung ausstellen. Die Ärzte müssen sich aber durch eine eingehende Befragung vom Gesundheitszustand des Versicherten überzeugen und gegebenenfalls prüfen, ob doch eine körperliche Untersuchung nötig ist. Falls das Bundesgesundheitsministerium keine Einwände formuliert, tritt die Verlängerung zum 1. Juli in Kraft.

Lösen Biontech und Moderna Zyklusstörungen aus?

13.53 Uhr: Eine nicht unerhebliche Zahl von Frauen berichtet über Zyklusstörungen nach Corona-Impfungen. Bei den Fällen soll es insbesondere um Reaktionen auf mRNA-Impfungen, also Immunisierungen mit den Vakzinen von Biontech und Moderna gehen. Lesen Sie hier mehr dazu: Corona-Impfung: Lösen mRNA-Impfstoffe Zyklusstörungen aus?

Eine junge Frau wird mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen Corona geimpft.
Foto: Fabian Sommer/dpa

Rechnungshof kritisiert Beschaffung von Corona-Schutzmasken

13.31 Uhr: Der Bundesrechnungshof hat die zentrale Beschaffung damals knapper Corona-Schutzmasken in der Frühphase der Pandemie durch das Bundesgesundheitsministerium kritisiert. Anzuerkennen sei, unter welch hohem Einsatz es im Frühjahr 2020 half, eine Notlage bei der Versorgung im Gesundheitswesen abzuwenden, heißt es in einem Prüfbericht an den Bundestag.

Gerügt wird darin aber das “Fehlen einer systematischen Mengensteuerung”. Die aus einer “massiven Überbeschaffung resultierenden Lagerbestände” und die aufgewendeten Haushaltsmittel und Personalkapazitäten seien “nicht wirtschaftlich für eine wirksame Pandemiebekämpfung eingesetzt” worden.

Justizminister für Strafverschärfung bei gefälschten Impfpässen

12.52 Uhr: Angesichts der Fälle von gefälschten Impfpässen und Testzertifikaten dringen die Justizministerinnen und -minister der Länder auf eine rasche Verschärfung des Strafrechts für solche Taten. Die Fälschung von Gesundheitszeugnissen sollte nach Auffassung der Länderminister der Urkundenfälschung bei anderen Dokumenten gleichgestellt werden, für die härtere Strafen gelten, wie sie nach einem Online-Treffen am Donnerstag bekanntgaben. Die Bundesjustizministerin wird in einem Beschluss gebeten, einen entsprechenden Gesetzentwurf zu erarbeiten.

“Gefälschte Impfpässe, aber auch falsche Testzertifikate sind so problematisch, weil wir natürlich jetzt gerade in dieser Pandemie alle darauf angewiesen sind, dass die Dokumente auch echt sind und dass das, was dahinter steht, tatsächlich stattgefunden hat, um sozusagen auch die Ansteckungsgefahr in unserer Gesellschaft möglichst gering zu halten”, sagte die Hamburger Senatorin für Justiz, Anna Gallina (Grüne), in einer Online-Pressekonferenz nach dem Treffen. Immer häufiger werden nach ihren Worten gefälschte Impfpässe im Internet oder auch in Chatgruppen zum Kauf angeboten.

1,3 Millionen Impfungen an einem Tag

12.33 Uhr: 49,6 Prozent und damit knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung sind mittlerweile gegen das Coronavirus mindestens einmal geimpft. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mit. Allein am Mittwoch haben nach Angaben des CDU-Politikers 1,3 Millionen Menschen eine Dosis erhalten.

Ministerium sieht keine Folgen für Impfkampagne durch Daten zu Curevac-Impfstoff

12.02 Uhr: Das Bundesgesundheitsministerium sieht nach den vorläufigen Auswertungen zur Wirksamkeit des Curevac-Impfstoffes keine Folgen für die Impfkampagne gegen Corona in Deutschland. “Eine Auswirkung auf das Tempo unserer Impfkampagne hat diese Mitteilung nicht”, erklärte das Ministerium am Donnerstag in Berlin. Das Tübinger Pharmaunternehmen hatte am Mittwochabend mitgeteilt, dass sein Corona-Impfstoff in vorläufigen Auswertungen nur eine relativ geringe Wirksamkeit aufwies.

Digitaler Impfpass: Nachweis für geimpfte Genesene kommt Ende Juni

11.27 Uhr: Auch negative Tests oder eine durchgemachte Infektion werden sich zukünftig in der CovPass-App und Corona-Warn-App in der nächsten Entwicklungsstufe, bis Ende Juni, als Testzertifikat bzw. Genesenenzertifikat hinterlegen lassen, wie das Bundesgesundheitsministerium unserer Redaktion mitteilte. Eine durchgemachte Infektion werde mittels eines PCR-Test-Ergebnisses dokumentiert. Details werden derzeit noch abgestimmt. Wer vollständig geimpft ist, kann sich den Nachweis über die Apotheken als digitalen Impfpass auf das Smartphone holen.

30 Grad und Maske: Bei Bauarbeiten auf Hitzereaktionen achten

10.59 Uhr: Bei Hitze sind Beschäftigte auf dem Bau besonders belastet. Die Arbeit bei hohen Temperaturen strapaziert den Kreislauf. Dieser Effekt kann sich noch verstärken, wenn Beschäftigte zum Schutz gegen Corona-Infektionen eine Maske tragen müssen. Darauf weist die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) hin.

Bei starker Hitze entstehe unter der Maske ein feuchtes Luftpolster. Das Atmen fällt unter Umständen schwerer, der Kreislauf wird zusätzlich belastet. Beschäftigte sollten zusätzliche Pausen ohne Maske einlegen. Wichtig sei auch, durchfeuchtete Masken regelmäßig zu wechseln, da sie sonst keinen ausreichenden Schutz mehr bieten.

Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) fordert, dass Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um die Belastung durch Corona-Masken für Bauarbeiter zu reduzieren.
Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

US Open wieder vor vollen Zuschauerrängen

10.13 Uhr: Die US Open der Tennisprofis werden in diesem Jahr wieder vor vollen Zuschauerrängen ausgetragen. Während der zwei Wochen vom 30. August bis 12. September in Flushing Meadows in New York soll eine hundertprozentige Zuschauerkapazität erlaubt sein. Wie die US Tennis Association am Donnerstag bekanntgab, sollen im Juli alle Tickets für das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres in den Verkauf gehen.

Die US Open wären damit das erste Grand-Slam-Turnier mit voller Zuschauerauslastung seit den Australian Open im Januar/Februar 2020. Im Vorjahr schlugen die Profis in New York wegen der Corona-Pandemie vor leeren Rängen auf. 2019 hatten mehr als 700.000 Menschen die US Open besucht.

AfD scheitert in Karlsruhe mit Eilantrag gegen Corona-Wiederaufbaufonds

10.09 Uhr: Rund zwei Monate nach seiner grundsätzlichen Eilentscheidung zum Corona-Aufbaufonds der EU hat das Bundesverfassungsgericht auch einen Eilantrag der AfD-Bundestagsfraktion abgewiesen. Die Abgeordneten wollten dem Bundespräsidenten verbieten lassen, das deutsche Ratifizierungsgesetz zu unterzeichnen. Das ist aber schon am 23. April passiert. Der Antrag hat sich also faktisch schon erledigt, war aber noch anhängig. Er sei wegen fehlenden Rechtsschutzbedürfnisses unzulässig, teilte das Gericht in Karlsruhe am Donnerstag mit.

Über den rund 800 Milliarden Euro schweren Fonds nehmen die EU-Staaten erstmals in großem Umfang gemeinsam Schulden auf, um die Wirtschaft nach der Pandemie wieder in Schwung zu bringen. Das Geld gibt es teils als Zuschuss, teils als Kredit. Die ersten Bescheide für die Milliardenhilfen hatten am Mittwoch Portugal und Spanien erhalten. Der Start der Auszahlungen wird für Juli erwartet. Der Fonds ist Teil des Finanzierungssystems der EU bis 2027. Mitte April hatten die Verfassungsrichterinnen und -richter für die deutsche Beteiligung grünes Licht gegeben. In einem noch ausstehenden Hauptverfahren wollen sie den Fonds aber eingehend prüfen.

Analyse: Zahl der Corona-Infektionen in England steigt wieder stark

10.07 Uhr: Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus steigt die Zahl der Neuinfektionen in England wieder stark an. Einer Datenanalyse im Auftrag der Regierung zufolge lag das Wachstum zwischen dem 3. Mai und dem 7. Juni bei 50 Prozent. Der Zeitraum stimme mit der Verbreitung von Delta überein, teilte das Gesundheitsministerium in London am Donnerstag mit. Treiber seien junge und meist ungeimpfte Menschen.

Daten von 110.000 Schnelltests zwischen 20. Mai und 7. Juni hätten ergeben, dass die Zahl der Fälle sich alle elf Tage verdoppelt, hieß es weiter. Schwerpunkt ist Nordwestengland. Experten setzen allerdings darauf, dass wegen der Impfkampagne die Ausbreitung des Virus wieder verlangsamt wird. Mittlerweile haben mehr als 30 Millionen Erwachsene – gut die Hälfte – die für den vollen Schutz notwendigen zwei Dosen erhalten. Schon in wenigen Tagen dürfen alle über 18-Jährigen sich für eine Impfung anmelden. Die Institution Public Health England macht auf Twitter deutlich, warum gegen die Delta-Veriante beide Impfdosen wichtig sind.

Stada-Report: Zufriedenheit mit Gesundheitssystem leicht gestiegen

9.57 Uhr: Das Corona-Jahr hat das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem wachsen lassen – allerdings nur leicht. Waren laut Stada Health Report im vergangenen Jahr noch 80 Prozent der Deutschen mit dem Gesundheitssystem in ihrem Land zufrieden, so sind es nach einem Jahr Pandemie inzwischen 82 Prozent. Im europäischen Durchschnitt sank die Zufriedenheit mit dem jeweiligen Gesundheitssystem hingegen von 74 auf 71 Prozent. Für die repräsentative Online-Studie im Auftrag des Bad Vilbeler Pharmaunternehmens, die am Donnerstag vorgestellt wurde, wurden im März und April 2021 je rund 2000 Menschen in 15 europäischen Ländern befragt. Das Vertrauen in Schulmedizin ist demnach ebenfalls minimal gestiegen. 74 Prozent der Bundesbürger vertrauten ihr, im Vorjahr waren es zwei Prozent weniger gewesen.

Ifo-Institut: Nur ein Bruchteil der Corona-Hilfen abgerufen

9.56 Uhr: Unternehmen in Deutschland haben bisher viel weniger Corona-Hilfen abgerufen als von der Bundesregierung geplant. “Nur ein Bruchteil der veranschlagten Hilfsmittel wurde an die von der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen ausgezahlt”, sagte Selina Schulze-Spüntrup, Forscherin am Ifo-Institut am Donnerstag. “Das hat auch damit zu tun, dass die Anspruchsvoraussetzungen zum Teil recht streng gefasst wurden, um Missbrauch auszuschließen.”

Der Bund hatte den Angaben nach in Zuschussprogrammen 150 Milliarden Euro bereitgestellt. Davon seien bislang 24 Prozent abgerufen worden. Für die Soforthilfen des Bundes wurden 50 Milliarden Euro veranschlagt, laut Ifo wurde weniger als ein Drittel davon in Anspruch genommen.

Erstes Kreuzfahrtschiff in Mallorca seit 15 Monaten

9.40 Uhr: Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist wieder ein Kreuzfahrtschiff in Palma auf Mallorca vor Anker gegangen. Die “Mein Schiff 2” der deutschen Reederei Tui Cruises kam am frühen Donnerstagmorgen in Mallorca an. Für die meisten der hauptsächlich deutschen Passagiere war die beliebte Urlauberinsel Endpunkt ihrer Kreuzfahrt. Die Fahrt führte über Málaga nach Palma.

Bis Ende August sollen mehr als 20 Kreuzfahrtschiffe den Hafen von Palma ansteuern. Wie Flugreisende müssen auch Kreuzfahrtpassagiere bei der Ankunft in Palma einen negativen Corona-Test, ein Impfzertifikat oder den Nachweis einer überstandenen Corona-Erkrankung vorlegen. Die Corona-Lage auf Mallorca ist trotz weitgehender Lockerungen der Auflagen ruhig. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 19.

DFL-Boss setzt auf Rückkehr der Fans in Stadien

9.42 Uhr: DFL-Geschäftsführer Christian Seifert setzt angesichts der sinkenden Zahlen von Corona-Infektionen auf eine Rückkehr der Zuschauer in die Stadien. “Es geht hier um Grundrechte von Menschen und Unternehmen. Es gab gute Gründe, diese vorübergehend einzuschränken. Aber es gibt zwischenzeitlich mehr Gründe, diese Einschränkungen schrittweise zurückzunehmen”, sagte Seifert der “Bild” (Donnerstag). Er sehe “derzeit wenig Gründe, um in der zweiten Jahreshälfte nicht schrittweise zum Normalbetrieb von Großveranstaltungen jeglicher Art zurückzukehren”. In der abgelaufenen Saison wurde – abgesehen von wenigen Partien zum Ende der Spielzeit – ohne Zuschauer gespielt.

Der DFL-Boss sagte weiter: “Angesichts von über 60 Millionen Impfungen, nachgewiesen erfolgreichen Hygienekonzepten und deutlich gesunkenen Zahlen auf Intensivstationen erwarte ich wie viele andere Bürger konsequente Schritte zur Rückerlangung der Grundrechte für Bevölkerung und Unternehmen.”

Ab Montag: Maskenpflicht in NRW im Freien weitgehend hinfällig

9.30 Uhr: Die neue nordrhein-westfälische Coronaschutz-Verordnung hebt die Maskenpflicht im Freien ab Montag kommender Woche weitgehend auf. In der am Mittwochabend veröffentlichten Verordnung heißt es, dass man in Regionen mit niedriger Sieben-Tage-Inzidenz – unter 35 Infektionen auf 100.000 Einwohner – im Freien nur noch bei bestimmten Gelegenheiten eine Maske tragen muss, zum Beispiel in Warteschlangen.

Die besagte Inzidenzstufe 1 gilt für die allermeisten Regionen in NRW. In der Verordnung wird betont, dass die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen von der neuen Regelung unberührt bleibt. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Mittwoch im Landtag bereits Lockerungen bei der Maskenpflicht angekündigt.

Curevac-Börsenwert nach Impfstoffenttäuschung mehr als halbiert

9.20 Uhr: Verfehlte Wirksamkeitsziele des Corona-Impfstoffkandidaten von Curevac haben am Donnerstag den Börsenwert des Tübinger Unternehmens mehr als halbiert. Vorbörslich brachen die Titel beim Broker Lang & Schwarz zuletzt um 56 Prozent ein auf 34,75 Euro. Curecvac hatte am späten Mittwochabend in einer Pflichtbörsenmitteilung eingeräumt, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung “jeglichen Schweregrades” erzielt habe. Damit habe er die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.

Erstes Kreuzfahrtschiff in Mallorca seit 15 Monaten.

Österreich lockert weiter – Sperrstunde fällt weg

9.22 Uhr: In Österreich fallen zum 1. Juli weitere Corona-Beschränkungen. So wird die wegen der Corona-Krise eingeführte Sperrstunde aufgehoben. Damit sei auch die Nachtgastronomie bei zunächst etwas reduzierter Kapazität wieder möglich, sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag in Wien. “Es kann getanzt, geheiratet, gefeiert werden”. Die Infektionslage sei deutlich besser als allgemein erwartet, so der Regierungschef mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz von 15.

“Wir können weitere große Schritte in Richtung Normalität machen”, sagte Kurz. In der Gastronomie entfalle die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske nun auch für die Mitarbeiter, erklärte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Das Lächeln einer Servicekraft sei wieder sichtbarer Ausdruck der Gastfreundschaft.

Curevac-Impfstoffkandidat weniger wirksam als erhofft

7.16 Uhr: Schwerer Rückschlag für einen Hoffnungsträger der Impfkampagne in Deutschland: Im Rennen um die Markteinführung eines weiteren hochwirksamen Corona-Impfstoffs hat die Tübinger Biopharmafirma Curevac einen empfindlichen Dämpfer publik gemacht. Das Unternehmen musste am späten Mittwochabend in einer Pflichtbörsenmitteilung einräumen, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung “jeglichen Schweregrades” erzielt habe. Damit habe er die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien nicht erfüllt.

Der Curevac-Impfstoffkandidat befindet sich schon seit Dezember – also seit rund einem halben Jahr – in der finalen und damit zulassungsrelevanten 2b/3-Studienphase. Während zahlreiche Konkurrenten ihre Vakzine längst auf den Markt gebracht haben, sammelt Curevac nach wie vor Daten. Ob Curevac nun überhaupt absehbar – und wenn, wann – liefern kann, bleibt vorerst unklar.

Mehr als 1,5 Millionen Kinderkrankentage in dritter Corona-Welle

7.11 Uhr: Zahlreiche Eltern haben sich in der dritten Corona-Welle wegen geschlossener Kitas und Schulen krankschreiben lassen. Aktuelle Zahlen der größten deutschen Krankenkassen, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, zeigen, dass zwischen Januar und Mai dieses Jahres mehr als 1,5 Millionen Kinderkrankentage von Eltern genommen wurden, weil die Einrichtungen nicht oder nur eingeschränkt im Betrieb waren.

Mehr als 600.000 Mal wurde pandemiebedingtes Kinderkrankengeld in dieser Zeit beantragt, wie der AOK-Bundesverband, die Techniker Krankenkasse (TK), die Barmer und die DAK-Gesundheit auf dpa-Anfrage mitteilten. Den Daten der Barmer zufolge nutzten Eltern im Schnitt zwei bis drei Kinderkrankentage im Monat.

Städte- und Gemeindebund für Erhalt der Impfzentren bis mindestens Jahresende

7.01 Uhr: Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Absicht der Gesundheitsministerkonferenz begrüßt, die Corona-Impfzentren über den September hinaus verfügbar zu halten. Die Impfzentren seien “ein unverzichtbarer Baustein in der Pandemiebekämpfung”, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Donnerstagsausgabe). Der Weiterbetrieb der Zentren sei bis mindestens Ende des Jahres notwendig.

Die Teams aus Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften in den Impfzentren seien mittlerweile sehr gut eingespielt, betonte Landsberg. “Wenn, wie zu erwarten ist, die Lieferung von Impfdosen weiterhin kontinuierlich steigt, können die Impfzentren einen wichtigen Beitrag leisten, das Impfgeschehen bis September insgesamt deutlich zu beschleunigen.” Dies sei wichtig, da niemand ausschließen könne, dass die sogenannte Delta-Variante des Virus “neue Ausbruchsgeschehen verursacht”.

Wie es mit den Impfzentren weitergeht, ist offen – mehrere Bundesländer wollen sie länger als geplant weiterführen.
Foto: dpa

Kinderärzte: Nur knapp jedes zehnte Kind zwischen 12 und 15 Jahren erhält Corona-Impftermin

4.17 Uhr: Angesichts der Knappheit des Corona-Impfstoffs von Biontech verabreichen die Kinderärzte in Deutschland derzeit nur geringe Mengen des Vakzins an über 12-Jährige. “Derzeit impfen die Ärzte nur sehr wenige Kinder und Jugendliche gegen Corona, obwohl es eine deutlich erhöhte Nachfrage gibt”, sagte der Bundessprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jungendärzte, Jakob Maske, unserer Redaktion. Ein Grund sei, dass es im Moment zu wenig Biontech-Dosen gebe, als dass alle im Alter ab zwölf Jahren versorgt werden könnten.

Maske führte aus: “Von allen Anfragen für die Altersgruppe zwischen 12 und 15 Jahren erhalten momentan weniger als zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen eine Covid-19-Impfung.” Der ganz überwiegende Teil davon habe eine schwere Vorerkrankung und daher ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. “Auf diese Kinder und Jugendlichen gehen die Ärzte zu”, sagte Maske. Auch in begründeten Ausnahmefällen seien Corona-Impfung möglich, etwa bei einem bevorstehender Schüleraustausch in die USA, der ohne Impfung nicht stattfinden könne. “Allein der Wunsch, geimpft in das neue Schuljahr zu starten”, sei aus Sicht von Kinderärzten aber “keine hinreichende Begründung”.

Als weitere Gründe für die Zurückhaltung vieler Mediziner nannte Maske, dass es für die Jüngeren keine grundsätzliche Empfehlung des Biontech-Impfstoffs durch die Ständigen Impfkommission (Stiko) gebe. Zudem stelle sich grundsätzlich die Frage, wie sinnvoll Corona-Massenimpfungen in dieser Altersgruppe seien. Kinder und Jugendliche hätten ein äußerst geringes Risiko einer schweren Erkrankung. “Es ist also Quatsch, die Jungen zuerst zu impfen, während viele Älteren deutlich gefährdeter sind und immer noch auf einen Termin warten, weil es zu wenig verfügbare Dosen gibt”, sagte Maske. Lesen Sie mehr: Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche: Ein großer Flop?

Ferienflieger Sunexpress: Nachfrage nach Türkei-Flügen „explodiert” seit Herabstufung zum Corona-Risikogebiet

1.01 Uhr: Seit der Herabstufung der Türkei zum einfachen Corona-Risikogebiet steigen die Buchungszahlen für Urlaubsreisen massiv. “Touristische Reisen kommen gerade mit Macht zurück. Seit der Neueinstufung der Türkei vom Hochrisikogebiet zum Risikogebiet am 6. Juni explodiert die Nachfrage”, sagte Max Kownatzki, Geschäftsführer der Fluggesellschaft Sunexpress, unserer Redaktion. Das Joint-Venture von Lufthansa und Turkish Airlines mit 39 Flugzeugen und 3500 Mitarbeitern kam in den vergangenen sieben Tagen auf über 200.000 Buchungen, sagte Kownatzki. Schon zuvor seien die Zahlen Woche für Woche gestiegen. “Teilweise lagen sie schon über dem Vorkrisenniveau von 2019.”

Wegen der stark gestiegenen Nachfrage habe Sunexpress allein im Juni kurzfristig 40 zusätzliche Verbindungen in den Flugplan aufgenommen. “Zum Beginn der Sommerferien werden wir die Frequenzen je nach Nachfrage ad hoc ergänzen”, sagte Kownatzki. “Dafür schauen wir uns Frühindikatoren an wie Anfragen in Suchmaschinen – und da sehen wir, dass die Zahlen schnell nach oben gehen.” Für das gesamte Jahr erwarte die Airline bereits eine Auslastung von mindestens 70 Prozent des Niveaus von 2019. Mehr zum Thema: Reisewelle kommt: Was Urlauber in diesem Sommer beachten müssen

Corona-News von Mittwoch, 16. Juni: Delta-Variante nimmt in Deutschland deutlich zu

  • Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta hat ihren Anteil an den Sars-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten vom Mittwochabend.
  • Frankreich lockert in dieser Woche weitere Corona-Maßnahmen. Das Tragen von Masken im Freien ist ab Donnerstag nur noch bei Menschenansammlungen verpflichtend, wie Premierminister Jean Castex am Mittwoch verkündete.
  • Die nordrhein-westfälische Landesregierung will die Maskenpflicht im Freien “größtenteils” abschaffen.
  • Reiserückkehrer aus einem Virusvariantengebiet müssen einer Gerichtsentscheidung zufolge auch dann 14 Tage in häusliche Quarantäne, wenn sie bereits einen vollständigen Corona-Impfschutz besitzen.
  • Gewalt gegen Beschäftigte der Deutschen Bahn nimmt immer mehr zu. Im Corona-Jahr 2020 haben sich Bahn-Beschäftigte 2070 Mal an die Bundespolizei gewandt, weil sie zu Opfern von Übergriffen geworden waren.
  • In zwei Wochen endet die sogenannte Bundesnotbremse – und mit ihr die darin geregelte Homeoffice-Pflicht.
  • Der US-Hersteller Johnson & Johnson kann nach Angaben der EU-Kommission sein Lieferziel für Corona-Impfstoff bis Ende Juni nicht einhalten.
  • Großer Andrang auf den neuen digitalen Corona-Impfnachweis hat am Dienstag zwischenzeitlich zu einzelnen technischen Verzögerungen geführt. Das System sei wegen des Ansturms zeitweise überlastet gewesen, teilte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage in Berlin mit.
  • Das Coronavirus ist einer neuen Studie zufolge bereits im Dezember 2019 in den USA aufgetreten und damit Wochen vor der ersten bestätigten Infektion im Januar 2020.
  • Fridays for Future wollen in den kommenden Wochen vor der wieder jeden Freitag auf die Straße gehen, um für mehr Klimaschutz zu streiken.
  • Der Impfstoffhersteller Biontech wird im Juli deutlich weiger Impfstoff liefern als noch im Juli. Das Pharmaunternehmen hatte seinen Liefervertrag in den vergangenen Monaten übererfüllt.
  • Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht davon aus, dass es im Herbst durch die Delta-Variante in Deutschland wieder zu mehr Corona-Ansteckungen kommen wird.

Corona-News von Dienstag, 15. Juni: Mehr als 600.000 Corona-Tote in den USA

  • Als Reaktion auf ein deutliches Anziehen der Corona-Infektionszahlen verschärft Südafrika erneut seine Restriktionen
  • Die Party-Insel Mallorca nähert sich im Zuge der guten Entwicklung der Corona-Lage immer mehr der Normalität. Die Sperrstunde für Gastronomiebetriebe und Nachtlokale wird ab Samstag von bisher Mitternacht auf zwei Uhr morgens verlegt
  • Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als 600.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben
  • Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus wollen die Bundesländer einem Bericht zufolge strengere Einreisevorschriften durchsetzen
  • Die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante des Coronavirus ist an zwei Schulen und einer Kita in Dresdner aufgetreten. Alle Kontaktpersonen seien ermittelt und in Quarantäne, hieß es
  • Der Pharmakonzern Astrazeneca hat bei der Entwicklung eines Medikaments gegen Covid-19 einen Rückschlag erlitten. In einer ersten Studie sei das Ziel, eine symptomatische Erkrankung zu verhindern, nicht erreicht worden
  • Brandenburgs Landesregierung hat angesichts sinkender Infektionszahlen weitreichende Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen
  • Großer Andrang auf den neuen digitalen Corona-Impfnachweis hat am Dienstag zwischenzeitlich zu einzelnen technischen Verzögerungen geführt
  • Nach neuen Infektionen im relativ coronafreien Grönland sind alle Flüge aus der Hauptstadt Nuuk eingestellt worden. Schiffe dürfen den Hafen nicht mehr verlassen
  • In den letzten Wochen fiel die Corona-Inzidenz in Deutschland sehr schnell. Dieser Rückgang könnte sich allerdings bald verlangsamen. Lesen Sie hier die Gründe: Corona-Inzidenz: Warum der Rückgang stagnieren könnte
  • Junge Menschen vermissen laut einer der neuen Tui-Studie Wertschätzung. Lesen Sie dazu: Studie: Jüngere fühlen sich in Pandemie nicht wertgeschätzt
  • Wie in England müssen sich auch die Menschen in Schottland wohl noch länger gedulden, bis weitere Corona-Maßnahmen gelockert werden
  • Im Saarland müssen Schüler ab diesem Donnerstag im Unterricht keine Maske mehr tragen
  • Nach der erneuten Absage des Heavy-Metal-Festival ist im schleswig-holsteinischen Wacken vom 16. bis 18. September unter dem Titel “Bullhead City” eine kleinere Ausgabe geplant
  • Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt will die Corona-Regelungen wie die Maskenpflicht noch vor dem Wochenende lockern
  • Ungarns Hauptstadt im EM-Fieber: Das Budapester Stadion ist das einzige, das bei der EM trotz der Corona-Pandemie voll ausgelastet werden darf
  • Die Folgen der Corona-Pandemie bringen viele Verbraucher finanziell in Bedrängnis. Laut einer Umfrage beklagen 39 Prozent coronabedingte Einkommenseinbußen
  • Ausländischen Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio droht bei Verstoß gegen die strengen Corona-Verhaltensregeln eine Ausweisung aus Japan
  • Die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Freien soll in der kommenden Woche in Mecklenburg-Vorpommern weitestgehend abgeschafft werden

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(fmg/dpa/afp)