Zukunft ungewiss
Aktualisiert: 10.03.23 – 14:22
In Deutschland droht wieder eine Geschäftsaufgabe. Diesmal könnte es zwei Discounter aus dem Nonfood-Bereich treffen.
Dortmund – Egal ob Produkte für den Haushalt, Kosmetik, Hygieneartikel, Schreibwaren, Getränke, Kleintextilien oder Tierbedarf – bei sogenannten Nonfood-Discountern gibt es oftmals ein breites Sortiment an Waren zu kaufen. Und das zu vermeintlichen Schnäppchenpreisen von einem Euro. Zwei dieser Discounter könnten jedoch bald vom deutschen Markt verschwinden.
Zwei Discounter in Deutschland vor dem Aus
Zu den bekanntesten Nonfood-Discountern gehören sicher Tedi, Kik und Action. Aber auch die beiden Marken Mäc Geiz und Pfennigpfeiffer haben seit Anfang der 90er Jahre immer mehr Filialen in Deutschland eröffnet. Nun droht ein Rückzug, wie die Lebensmittelzeitung (LZ) berichtete.
Insbesondere der Discounter Mäc Geiz hatte sich nach der ersten Filialeröffnung 1994 in Halle (Saale) zunehmend in deutschen Großstädten breitgemacht. Insgesamt 290 Geschäfte hat der Haushaltsdiscounter bundesweit.
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Der etwas kleinere Discounter Pfennigpfeiffer eröffnete 2021 seine 110. Filiale. Er ist vor allem in den Bundesländern Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Hessen, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern vertreten.
Über 300 Filialen in Deutschland: Mäc Geiz und Pfennigpfeiffer in Deutschland vor dem Aus
Zum Sortiment der beiden Discounter zählt „alles, was Sie im Haushalt brauchen“, so der Werbeslogan von Mäc Geiz. „Immer da – immer günstiger“, heißt es weiter.
Über 3000 Artikel führe man im Kernsortiment, darunter ein Angebot rund um Haushalt, Drogerieartikel, Tiernahrung, Lebensmittel, Schreibwaren und Bedarf für Hobby-Heimwerker. Ziel sei es, den Kunden ein bestmögliches Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten.
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Discounter in Deutschland vor dem Aus wegen „millionenschweren Verlusten“
Der Plan ging wohl nicht optimal auf. Die österreichische Investmentgesellschaft Management Trust Holding AG (MTH), die Anteile an den beiden Discountern hat, gab gegenüber der LZ an, dass die Geschäfte nicht mehr gut liefen.
Die beiden Firmen hätten seit längerem zu kämpfen. Insbesondere in der Corona-Hochphase 2020/21 seien millionenschwere Verluste angefallen, erklärte Vorstandschef Martin Waldhäusl. Ein Schicksal, mit dem derzeit zahlreiche Unternehmen zu kämpfen haben. Große Mode-Unternehmen mussten deshalb Insolvenz anmelden und mehrere Brauereien sind aufgrund von Corona und hohen Energiepreisen pleite.
© Ina Peek/Imago
Man überlege sich daher, sich vom deutschen Markt zurückzuziehen. Aktuelle sondiere man verschiedene Option für den Abverkauf der Beteiligung an Mäc Geiz und Pfennigpfeiffer. Auch ein Komplettverkauf stehe zur Überlegung, so Waldhäusl gegenüber der LZ.
Zukunft der Discounter Mäc Geiz und Pfennigpfeiffer noch offen
Noch ist also ein Ende der beiden Discounter in Deutschland nicht besiegelt. Aktuell laufe die Käufersuche und es hätten bereits erste Gespräche mit Investoren stattgefunden. Als Grund für den Verkauf führt der Vorstandschef nicht nur das Verlustgeschäft an, sondern auch, dass die beiden Nonfood-Discounter nicht mehr zum restlichen Geschäft des österreichischen Konzerns passen würden.
Trotz allem handele es sich bei den aktuellen Gesprächen um einen „ergebnissoffenen Prozess“. Noch denkt die MHT darüber nach, nicht alle Anteile zu verkaufen, sondern mit einer Minderheitsbeteiligung Teil von Mäc Geiz und Pfennigpfeifer zu bleiben. Wie es um die über 300 Filialen der beiden Discounter in Deutschland steht, ist also noch ungewiss. Bevor die Verkaufspläne aber feststehen, können Kunden noch zum Schnäppchenpreis allerhand Haushaltswaren einkaufen.