Roland: Schutzbrief und Assistance stehen zur Diskussion

Roland: Schutzbrief und Assistance stehen zur Diskussion

Roland: Schutzbrief und Assistance stehen zur Diskussion

8.8.2023 – Die Kölner reagieren auf ein geändertes Marktumfeld und hinterfragen das Geschäftsmodell von Assistance und Schutzbrief – Verkauf und Kooperationen sind dabei nicht ausgeschlossen. Mit dem Abgang von Vorstandschef Rainer Brune habe der Vorgang nichts zu tun, versichert Roland.

Die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG prüft für zwei ihrer Töchter, die Roland Assistance GmbH und die Roland Schutzbrief-Versicherung AG, verschiedene Optionen. Der Branchendienst Versicherungsmonitor hatte vergangenen Freitag von einem möglichen Verkauf der beiden Unternehmen berichtet.

„Seit rund eineinhalb Jahren bewegen wir uns in einem vollständig geänderten Marktumfeld. Aus diesem Grund muss das Geschäftsmodell von Assistance und damit mittelbar auch das von Schutzbrief umgedacht werden“, erklärt Roland dazu auf Nachfrage.

Reaktion auf schwieriges Umfeld

Das Assistance-Geschäft sei schwierig und wettbewerbsintensiv, so der Versicherer. Zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten würden derzeit geprüft und analysiert. Dazu gehört nach Aussage der Kölner auch, „ob wir das Geschäft ausweiten oder reduzieren“.

Zu den möglichen strategischen Richtungen sei ein Verkauf der beiden Töchter oder auch eventuelle Partnerschaften mit externen Mitspielern im Gespräch. Fakt sei: Es gebe noch keine konkrete Planung. „Es wurde auch kein potenzieller Käufer angesprochen“, so der Rechtsschutzversicherer.

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Vermarktung von Mehrwerten ist für die Branche ein dickes Brett

Das Geschäft der Assistance-Tochter scheint in diesem Sommer nicht rund zu laufen. Es gab zahlreiche Beschwerden. Vermittler und Verbraucher berichten über ausbleibende Versicherungsleistungen, eine mangelhafte Erreichbarkeit und ungenügende Regulierungspraxis des Unternehmens (VersicherungsJournal 3.8.2023).

Der Dienstleister ist dagegen nach eigener Aussage mit seiner Performance im Kunden- und Pannenservice zufrieden.

Offenbar tut sich die Versicherungsbranche insgesamt schwer mit dem Vermarkten von Mehrwerten. Die Mehrheit der Verbraucher erwartet nach wie vor Serviceleistungen als kostenlosen Bestandteil ihres Versicherungsvertrags.

Und das Engagement des Vertriebs ist hier rückläufig. Das zeigte das „Assistance Barometer 2022“ der Europ Assistance Services GmbH, eine Tochterfirma der Generali Versicherungen (20.6.2022). Auch die Auswertungen der Vorjahre zeichneten kein positiveres Bild dieses Geschäftsbereichs (21.6.2021, 10.6.2020).

Zum Jahreswechsel tritt bei Roland neuer Vorstand an

Tobias von Mäßenhausen (Bild: Uli Kaifer) Tobias von Mäßenhausen (Bild: Uli Kaifer)

Bei den Roland Versicherungen, die mehrheitlich zum Axa-Konzern gehören, stehen nicht nur die beiden erwähnten Geschäftsbereiche auf dem Prüfstand. Auch die Vorstandsetage ist im Umbruch.

Zum 1. Januar wird Tobias von Mäßenhausen den Chefsessel von Vorstandschef Rainer Brune übernehmen (22.6.2023). Von Mäßenhausen verantwortet seit zwei Jahren auch das Controlling der Roland Assistance (19.3.2021). Mit Brune wird auch Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Eberhardt das Unternehmen verlassen, hieß es in einer Meldung des Versicherers.

Nach Aussage der Gesellschaft soll die geplante Richtungsänderung für die Assistance- und die Schutzbrief-Tochter, wie auch immer die Entscheidung ausgeht, „keine Folge der Veränderungen im Vorstand“ sein.

Im Ranking der deutschen Rechtsschutzversicherer steht Roland nach Policenbestand auf Platz sechs, hinter der Huk-Coburg-Rechtsschutz-Versicherung AG (7.2.2023). Nach gebuchten Bruttobeiträgen nehmen die Kölner sogar Rang drei ein, nach der Arag SE und der Allianz Versicherungs-AG.