Electronic-Arts-Niederlassung im Kölner Rheinau-Hafen (Foto: Fröhlich)
Auch nach der Einwechslung der neuen Marke EA Sports FC bleibt die Fußballsimulation der Umsatzbringer Nummer 1 für Electronic Arts.
Als ob die aktuellen Quartalszahlen dies nicht hinreichend dokumentieren würden, hat es CEO Andrew Wilson im Nachgang gegenüber Analysten noch einmal auf den Punkt gebracht: Live-Services waren, sind und bleiben das Fundament des Geschäftsmodells von US-Publisher Electronic Arts.
Mit Live Services gemeint sind jene Umsätze, die mit In-Game-Käufen in Online-Spielen und -modi von Apex Legends, Battlefield, Die Sims & Co. zustande kommen: Zwei Drittel der zuletzt 1,91 Milliarden Dollar (rund 1,77 Milliarden €) entfallen auf dieses Segment – das verbliebene Drittel stammt aus dem klassischen Verkauf von PC- und Konsolenspielen. Auf Jahressicht beträgt das Verhältnis sogar 3:1.
Im Falle des Ende September erschienen FIFA 23-Nachfolgers EA Sports FC 24 trifft es sich aus EA-Sicht gut, dass beide Komponenten zusammentreffen: Im Handel und in Download-Stores kostet das Fußballspiel 70 bis 80 € – der eigentliche Umsatz- und Margen-Hebel entsteht im Anschluss durch die digitale Spielwährung und digitale Spieler-Packs. Mit 14,5 Mio. Spielern in den ersten vier Wochen seien die konzerneigenen Erwartungen übertroffen worden – in Deutschland hat sich das Spiel binnen weniger Tage mehr als 600.000 Mal verkauft.
Das brummende Live-Services-Geschäft sorgt außerdem dafür, dass Electronic Arts erstens auch Flops wie den Fantasy-Ego-Shooter Immortals of Aveum (der in Kürze ein umfangreiches Update erfährt) mühelos verkraftet. Und dass sich das Unternehmen zweitens erlauben kann, im anstehenden Weihnachtsgeschäft abseits einer Sims-Erweiterung keine weiteren Neuheiten zu platzieren.
Für das Gesamtjahr 2023/24, das bis März 2024 reicht, erwartet der US-Spielehersteller (der auch eine Niederlassung in Köln betreibt) einen Gesamtumsatz im Korridor von 7,3 bis 7,7 Milliarden Dollar.