- Der Mainzer Carneval-Verein (MCV) hat den Rosenmontagszug am 28. Februar abgesagt
- Wissenschaftler aus Afrika warnen davor, dass sich neue Corona-Varianten bilden könnten
- Experten rechnen mit erneuten drastischen Maßnahmen wegen Omikron
- Die Union kritisiert Aussagen von Karl Lauterbach zu einem Mangel an Corona-Impfstoffen scharf
- Wer das Vakzin von Johnson und Johnson erhalten hat, sollte eine Booster-Impfung laut EMA nach zwei Monaten bekommen
Berlin. Die Corona-Lage in Deutschland ist weiterhin dramatisch – auch wenn die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit in den letzten Tagen gesunken ist. Doch eine Erleichterung der Situation ist nicht in Sicht. Die Omikron-Variante verbreitet sich rasend schnell und könnte so rasch zu einem erneuten Anstieg der Zahlen führen. Experten befürchten zudem, dass es wegen der Mutante im Januar wieder zur drastischeren Maßnahmen kommen könnte – etwa Schulschließungen.
Der neu gegründete Expertenrat der Bundesregierung wird voraussichtlich schon am Freitag erneut zusammenfinden, um über das Thema Omikron zu beraten. Wichtig im Kampf gegen die Variante ist vor allem das Voranschreiten der Impfkampagne. Studien zeigen, dass frühzeitige Booster-Impfungen notwendig sind, um den Immunschutz gegen B.1.1.529 aufrecht zu erhalten.
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Doch laut Karl Lauterbach könnte hier auch ein Problem liegen – denn der Bundesgesundheitsminister warnt, dass möglicherweise zu wenig Impfstoff gekauft worden sei. Scharfe Kritik kam für diese Aussage von der Union – der Partei von Lauterbachs Vorgänger, Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn.
Corona: RKI meldet aktuelle Zahlen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist offenbar weiter im Sinkflug. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 353,0 an. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 427,0 (Vormonat: 319,5). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 51.301 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 69.601 Ansteckungen. Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick
Corona-News von Mittwoch, 15. Dezember – Südafrika verzeichnet bislang höchsten Stand an Corona-Neuinfektionen
22.03 Uhr: In Südafrika ist ein neuer Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Die südafrikanischen Behörden meldeten am Mittwoch mit 26.976 Infektionen binnen eines Tages den höchsten Stand seit Pandemiebeginn. Der bisherige Rekord lag bei 26.485 und war am 3. Juli auf dem Höhepunkt der dritten Corona-Welle registriert worden. Damals wurden 108 Todesfälle gemeldet, am Mittwoch waren es 54.
In Südafrika war im November erstmals die mittlerweile auch in Europa verbreitete Omikron-Variante des Coronavirus nachgewiesen worden. Nach Angaben von Experten könnte der Erreger ansteckender als bisherige Varianten sein und die Wirkung der existierenden Impfstoffe beeinträchtigen.
Lauterbach: Weniger Biontech lieferbar als Ärzte abrufen
21.33 Uhr: Bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus ist nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Biontech-Impfstoff bereits derzeit knapp bemessen. “Wir können in der nächsten Woche 1,2 Millionen Dosen Biontech für ganz Deutschland ausliefern, in der Woche darauf 800.000 Dosen und dann noch einmal 1,2 Millionen Dosen”, sagte Lauterbach am Mittwochabend in der ZDF-Sendung “Markus Lanz – Das Jahr 2021”. “Das ist aber viel weniger als das, was die Ärztinnen und Ärzte jede Woche abrufen.”
Lauterbach erläuterte: “Das sind schon Reserven. Wir schütten hier alles aus. Denn die Kampagne muss ja laufen so gut, wie sie kann.” Am Dienstagabend hatte Lauterbach in der ARD bereits von einem “Impfstoffmangel” fürs erste Quartal 2022 gesprochen. Als Reaktion will die neue Bundesregierung nun mehr als 90 Millionen Biontech-Impfstoff nachkaufen. Aus der CDU kam der Vorwurf, Lauterbach rufe “Feuer”, um dann Feuerwehr zu spielen.
Nun erläuterte der SPD-Politiker zu den rund drei Millionen Biontech-Dosen in den kommenden drei Wochen, er habe die verfügbare Menge gestückelt. Der Gedanke dabei sei, dass in der kommenden Woche viel, in der Weihnachtswoche etwas weniger und dann wieder mehr geimpft werde. “Mehr ist schlicht nicht da”, sagte Lauterbach. “Die Ärzte, die jetzt mehr bestellen, die können wir nicht bedienen.” Lesen Sie dazu: Booster-Kampagne: Wird der Corona-Impfstoff wirklich knapp?
Johnson: Omikron-Welle schwappt durchs Land
20.19 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat vor einer massiven Welle an Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus in Großbritannien gewarnt. “Die Omikron-Welle schwappt weiterhin durch das ganze Vereinigte Königreich”, sagte Johnson bei einer Pressekonferenz im Regierungssitz Downing Street. Er bat die Britinnen und Briten darum, sich eine Booster-Impfung zu holen.
Die Zahl von Fällen mit der Omikron-Variante verdopple sich derzeit in weniger als zwei Tagen, sagte Johnson. Auch bei den Krankenhauseinweisungen sei ein Anstieg zu verzeichnen. Der medizinische Chefberater der Regierung, Chris Whitty, fügte hinzu, das Land sei derzeit mit zwei verschiedenen Corona-Epidemien konfrontiert: einer mit der Delta-Variante und einer zweiten, sehr viel schneller fortschreitenden mit der Omikron-Variante.
Premierminister Boris Johnson verlässt die Downing Street 10.
Foto: dpa
Mainzer Rosenmontagszug findet nicht statt
19.09 Uhr: Wegen der anhaltend kritischen Corona-Lage hat der Mainzer Carneval-Verein (MCV) den Rosenmontagszug am 28. Februar abgesagt. Dies teilte der Präsident des veranstaltenden Vereins am Mittwochabend nach einer Vorstandssitzung mit.
Experten rechnen mit drastischen Maßnahmen wegen Omikron
19.03 Uhr: Die Epidemiologin Berit Lange vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung schließt nicht aus, dass es wegen der Omikron-Variante des Coronavirus im Januar wieder zur drastischeren Maßnahmen wie Schulschließungen kommen könnte. “Durch die schnelle Übertragbarkeit von Omikron kann das Geschehen ungemein schnell außer Kontrolle geraten, ohne dass man so richtig Reaktionszeit hat, wie wir das bisher meistens tatsächlich immer noch hatten”, sagte sie in einem Online-Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten.
Auch wenn Schulschließungen zur Entlastung der Gesundheitssysteme der Erwachsenen immer ultima ratio sein sollten, müsse man sich jetzt auch darauf vorbereiten, “dass man möglicherweise in deutlicher anderer Form im Januar in den Schulbetrieb geht, als das aktuell noch geplant ist”, sagte sie. “Diese Vorbereitung von Seiten der Schulbehörden ist wichtig, gerade um die schweren negativen Folgen zu minimieren, sollten tatsächlich Schließungen notwendig werden.
Eine OP-Maske liegt in einem Klassenzimmer auf einem Federmäppchen.
Foto: dpa
“Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, sagte: “Es sieht aufgrund der südafrikanischen Daten nicht so aus, als sei Omikron bei Kindern schwerer im Verlauf. Dieser initiale Verdacht, dass Omikron die Kinder in Südafrika wesentlich schwerer krank macht, als das unter anderen Varianten der Fall war, hat sich nicht in der Form bestätigt.” Die Variante sei aber erheblich ansteckender.
Wissenschaftler erwarten weitere Virus-Varianten
17.37 Uhr: Bei der neuen Coronavirus-Variante Omikron verstärken sich die Erkenntnisse einer hohen Infektionsrate bei nur milden Krankheitsverläufen. Unter Hinweis auf erste Erfahrungswerte aus dem Epizentrum des Infektionsgeschehens im Großraum um die Hauptstadt Pretoria sagte der südafrikanische Epidemiologe und Ex-Regierungsberater Salim Abdool Karim: “Bei den vergangenen drei Infektionswellen waren zwei von drei eingewiesenen Patienten schwere Fälle – nun haben wir Hinweise von den gleichen Kliniken, dass es nur noch einer von vier Patienten ist.
“Zwar seien diese Hinweise noch keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse, doch deuteten die bisherigen Daten einen Trend an. “Wir können ziemlich sicher behaupten, dass sich Omikron rasend schnell verbreitet – mindestens 25 Prozent schneller als die Delta-Variante”, sagte er bei einer Konferenz, bei der es um die Neuausrichtung der afrikanischen Gesundheitssysteme ging.
Es gelte nun, sich auf neue Herausforderungen vorzubereiten: “Varianten haben das Spiel verändert – wir werden weitere Varianten sehen.”ohn Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) bestätigte diese Einschätzung und mahnte: “Der Kontinent sollte sich beeilen, ein neues Gesundheitssystem aufzubauen.”
Arztpraxis in Baden-Württemberg soll Placebo verimpft haben
16.52 Uhr: Weil bei Impfungen gegen das Coronavirus kein oder nicht genug Impfstoff verabreicht worden sein soll, ermittelt die Polizei in Baden-Württemberg gegen eine Arztpraxis. Bei drei Patienten seien trotz einer Erst- und Zweitimpfung keine Antikörper gegen das Coronavirus nachweisbar gewesen, teilte die Polizei in Ravensburg mit. Für diesen Befund gebe es aus medizinischer Sicht keine nachvollziehbaren Gründe. Es bestehe der Verdacht, dass Patienten ohne ihr Wissen kein oder kein ausreichender Impfstoff gegeben wurde. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Praxis wurde durchsucht.
Dänische Kronprinzessin Mary positiv getestet
16.50 Uhr: Die dänische Kronprinzessin Mary (49) hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Frau des dänischen Thronfolgers Kronprinz Frederik (53) sei positiv getestet worden und halte sich nun in Isolation auf Schloss Amalienborg in Kopenhagen auf, teilte das dänische Königshaus mit. Ob die gebürtige Australierin Krankheitssymptome zeigt, ging aus der Mitteilung des Hofes nicht hervor. Bei anderen Familienmitgliedern sei keine Infektion festgestellt worden. Bereits vor rund einem Jahr war der älteste Sohn von Mary und Frederik, Prinz Christian (16), nach einem Corona-Ausbruch an seiner Schule positiv getestet worden.
Apotheken wird Aufspüren falscher Impfpässe erleichtert
15.51 Uhr: Den Apotheken in Deutschland wird das Aufspüren gefälschter Impfpässe erleichtert. Wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) mitteilte, können die Apotheken von Donnerstag an bei der Ausstellung von digitalen Corona-Impfzertifikaten eine neue Funktion zur Chargenprüfung nutzen, um Impfpassfälschungen zu erkennen. Apotheken seien immer häufiger mit gefälschten Impfpässen konfrontiert, sagte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Thomas Dittrich.
Um Impfpassfälschungen zu erkennen, konnten die rund 18.000 Apotheken in Deutschland laut Dittrich bisher nur “Identitäts-, Vollständigkeits- und Plausibilitätschecks” vornehmen. Mit der Chargenprüfung komme nun ein weiteres Instrument hinzu: Damit könnten Apotheken prüfen, ob die im Aufkleber des Impfpasses abgedruckte Chargennummer zu den in Deutschland verimpften Dosen der Corona-Impfstoffe passe.
Apotheken wird das Aufspüren von gefälschten Impfpässen erleichtert.
Foto: dpa
Kommunen alarmiert über erwarteten Impfstoffmangel
14.57 Uhr: Die Kommunen haben alarmiert auf die erwartete Impfstoffknappheit im ersten Quartal reagiert. “Deutschland als Land der Erfinder des Impfstoffs darf an diesem Problem nicht scheitern, denn es besteht die Gefahr, dass wir die nötige Unterstützung in der Bevölkerung verlieren, wenn Impftermine abgesagt werden müssen oder sich weiter verzögern”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, dieser Redaktion.
Der Erfolg der Pandemiebekämpfung hänge entscheidend von den Impfungen ab, betonte Landsberg. “Das setzt allerdings voraus, dass der Bund ausreichend Impfstoffe beschafft und gemeinsam mit den Ländern die flächendeckende Verteilung in die Arztpraxen und Impfzentren sichert.”
Ähnlich forderte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy: “Bund und Länder müssen sicherstellen, dass auch im ersten Quartal alle Menschen geimpft und geboostert werden können, die dies wünschen. Das bleibt der Schlüssel gegen die Pandemie.” Notwendig seien jetzt verlässliche Impfstofflieferungen.
Weltärztepräsident Montgomery: “Für Panik oder Unruhe ist überhaupt kein Platz”
14.41 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds Frank Ulrich Montgomery mahnt dazu, angesichts von Meldungen über Impfstoffmangel Ruhe zu bewahren.”Es ist gut, dass der neue Bundesgesundheitsminister eine umfassende Inventur gemacht hat”, sagte Montgomery dieser Redaktion. “So wissen wir jetzt, dass von der Vorgängerregierung noch nicht ausreichend Impfstoff für das neu aufgelegte Boosterprogramm bestellt war.”
Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages.
Foto: dpa
Das sei aber kein Wunder, schließlich sei erst in den letzten Wochen beschlossen worden, dass etwa 30 Mio. zusätzliche Impfstoffdosen erforderlich sind. Jetzt habe das BMG genug Zeit, mehr Impfstoff zu besorgen. “Für Panik oder Unruhe ist überhaupt kein Platz”, sagte Montgomery.
Union wirft Lauterbach “politisches Manöver vor”
14.18 Uhr: Die Union hat Aussagen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu einem Mangel an Corona-Impfstoffen Anfang 2022 scharf kritisiert. Ein Blick auf die Fakten zeige, dass dies “ein durchsichtiges politisches Manöver ist, um die SPD von der Großen Koalition abzusetzen”, erklärte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Tino Sorge (CDU), in einem Schreiben an seine Fraktionskollegen, das dieser Redaktion vorliegt. “Karl Lauterbach ruft Feuer, um dann Feuerwehr zu spielen – obwohl er weiß, dass es gar nicht brennt”, heißt es darin weiter.
Mit den Lieferungen für Dezember stehe genug Impfstoff zur Verfügung, “um den 34 Millionen geimpften Erwachsenen, für die eine Booster-Impfung noch aussteht, kurzfristig ein entsprechendes Angebot machen zu können”, so Sorge. Dies gelte auch unabhängig davon, wie viel Impfstoff im ersten Quartal 2022 geliefert werde – nach aktuellem Stand seien dies bereits mehr als 16 Millionen Dosen von Biontech und Moderna pro Monat. Der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn schweigt bislang zu den Vorwürfen.
Booster-Impfung bei dm – Drogerie hilft bei Impf-Kampagne
13.43 Uhr: Einkaufen, sich für die Shopping-Tour gleich testen lassen – und sich obendrein auch noch schnell die Booster-Impfung holen? Das alles will die Drogeriemarktkette dm künftig ihren Kunden bieten. Corona-Tests sind ab sofort buchbar, das Impfangebot bei dm startet am kommenden Samstag (18. Dezember) mit einem Probebetrieb.
“Fusion”-Festival 2022 mit 65.000 Besuchern geplant
12.50 Uhr: Die Veranstalter des “Fusion”-Festivals in Lärz (Mecklenburgische Seenplatte) wollen im Sommer 2022 wieder 65.000 Gäste auf das ehemalige Flugplatzgelände locken – und riefen ausdrücklich auf, sich gegen Corona impfen zu lassen. Eine Neuauflage des Testkonzepts von 2021, als Besucher bei drei kleineren Veranstaltungen PCR-getestet wurden, werde es nicht geben, teilte der Verein Kulturkosmos am Mittwoch mit. Es sei nicht möglich, Zehntausende innerhalb kürzester Zeit per PCR zu testen. Geplant wird für die Zeit vom 29. Juni bis 3. Juli 2022.
Virologin warnt wegen Omikron vor überhöhten Erwartungen an Booster
12.38 Uhr: In Anbetracht der Omikron-Variante des Coronavirus warnt die Virologin Sandra Ciesek vor überhöhten Erwartungen an Booster-Impfungen. Auch eine Auffrischimpfung sei kein hundertprozentiger Schutz vor einer Infektion, sagte die Direktorin des Instituts für medizinische Virologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Mittwoch in einer Videoschalte. Sie verwies auf Fälle von bereits geboosterten Menschen, die sich infiziert und auch andere Personen angesteckt hätten. “Im Moment habe ich das Gefühl, dass vermittelt wird: Lassen Sie sich boostern und die Welt ist wieder gut. Das ist nicht so.” Insbesondere bei Kontakt mit Risikogruppen sei Vorsicht geboten.
Experten nehmen an, dass der Schutz Geimpfter vor schwerer Erkrankung bei Omikron besser sein dürfte als der Schutz vor einer Ansteckung. Nach bisherigen Daten ist Omikron in Deutschland im Vergleich zur Delta-Variante noch selten. Angesichts der Erfahrungen anderer Länder wird aber eine sehr rasche Zunahme in den nächsten Wochen auch hierzulande befürchtet.
Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt unterbricht wegen der Pandemie-Entwicklung die Sommerpause des Coronavirus-Update.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
EU-Behörde: Booster mit Johnson-Impfstoff nach zwei Monaten
12.27 Uhr: Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt eine Auffrischimpfung mit dem Präparat des US-Herstellers Johnson & Johnson mindestens zwei Monate nach der Impfung. Das teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Daten zeigten eine Zunahme von Antikörpern bei Erwachsenen gegen das Coronavirus nach einer Auffrischung mindestens zwei Monate nach der Impfung. Vom Impfstoff von Johnson & Johnson ist im Gegensatz zu den übrigen Präparaten nur eine Dosis notwendig.
Über Nebenwirkungen durch diese Booster-Impfung wie etwa die sehr seltenen Fälle von Thrombosen mit Thrombozytopenie sei bislang nichts bekannt. Die EMA werde weiterhin alle Daten zur Wirkung und Sicherheit des Impfstoffs prüfen. Der Johnson-Impfstoff kann nach Ansicht der EMA-Experten auch als Booster nach einer Impfung mit Präparaten der Hersteller Pfizer oder Moderna gegeben werden. Die Entscheidung, wann Booster-Impfdungen gegeben werden sollen, treffen nationale Gesundheitsbehörden.
Italien verschärft wegen Corona Einreise-Regelungen für EU-Bürger
12.10 Uhr: Italien verschärft ab Donnerstag seine Corona-Beschränkungen für Reisende aus der EU. Unter den neuen Regeln müssen alle Einreisenden – auch geimpfte – einen negativen Corona-Test vorweisen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte am Dienstagabend ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Umgeimpfte müssen demnach trotz Testnachweis fünf Tage in Quarantäne. Bislang reichte bei der Einreise aus anderen EU-Ländern ein Impf-, Genesenen- oder Testnachweis. Die neuen Maßnahmen sollen vorerst bis zum 31. Januar gelten.
Angesichts der sich verbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus steigt auch in Italien wieder die Angst vor steigenden Infektionszahlen. In den vergangenen Monaten hatte das Land die Ansteckungen mithilfe des Gesundheitspasses gut im Griff, der fast überall vorgelegt werden musste. Am Dienstag wurden in Italien allerdings mehr als 20.000 neue Infektionen und 120 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus gemeldet.
Vier Monate Mindestabstand für Booster-Impfungen in Impfzentren
11.54 Uhr: Bei den Auffrischungsimpfungen in kommunalen Impfzentren von Nordrhein-Westfalen ist ein Mindestabstand von vier Monaten zur Corona-Grundimmunisierung erforderlich. Das hat die Landesregierung in einem neuen Erlass für Impfangebote der Kreise und kreisfreien Städte festgeschrieben, der am Mittwoch bekannt wurde.
Im Rahmen der Impfangebote der Kreise und kreisfreien Städte werden demnach Auffrischungsimpfungen für Personen angeboten werden, bei denen die Grundimmunisierung fünf Monate zurückliege. “Personen, bei denen die Grundimmunisierung weniger als fünf Monate zurückliegt, sind jedoch nicht zurückzuweisen und ebenfalls zu impfen – sofern ein Mindestabstand von vier Monaten erreicht ist”, heißt es im Erlass des Gesundheitsministeriums, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Eine Impfung nach frühestens vier Wochen nach der zweiten Impfstoffdosis sei ausschließlich “für immundefiziente Personen mit einer erwartbar stark verminderten Impfantwort als Optimierung der primären Impfserie zu ermöglichen”, heißt es im Erlass weiter.
Kommunale Impfangebote an Feiertagen möglich
11.40 Uhr: Kommunale Impfangebote gegen die vierte Corona-Welle sind in Nordrhein-Westfalen auch an den bevorstehenden Feiertagen möglich. Auf konkreten Wunsch einzelner Kommunen werde es den Kreisen und kreisfreien Städten ermöglicht, Impfangebote auch am ersten und zweiten Weihnachtstag sowie am Neujahrstag zu organisieren, heißt es in einem neuen Erlass des Gesundheitsministeriums von Nordrhein-Westfalen, der am Mittwoch bekannt wurde.
Von der Leyen: Am allerwichtigsten ist es, schnellstmöglich zu impfen
11.31 Uhr: Angesichts hoher Corona-Fallzahlen in Europa und der neuen Virusvariante Omikron hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eindringlich zum Impfen aufgerufen. “Am allerwichtigsten ist es jetzt, die Impfquoten in Europa so schnell wie möglich weiter hoch zu bringen. Und zwar in allen Altersgruppen, Kinder auch eingeschlossen”, sagte die deutsche Politikerin am Mittwoch im Europaparlament in Straßburg. “Der Preis, den wir alle inzwischen für zu niedrige Impfquoten zahlen, wird ja immer höher.”
Das gelte etwa für die Menschen im Gesundheitssystem und für die Wirtschaft. Es gelte aber auch für Ältere, die ihre Enkel an Weihnachten wieder nicht sehen könnten, und für Kinder, die wieder nicht zur Schule gehen könnten. “Mein Gott, was ist das für Lebens- und Freundeszeit, Lernzeit, die wir ihnen dadurch nehmen. Das heißt, ihnen allen sind wir es schuldig, dass sich alle impfen lassen.”
Von der Leyen: Allgemeine Impfpflicht in EU prüfen
Ärztepräsident: “Da bleibt einem der Mund offen stehen”
11 Uhr: Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich fassungslos über den im nächsten Jahr absehbaren Mangel an Corona-Impfstoff für die Auffrischungskampagne gezeigt. “Wenn man das hört, bleibt einem der Mund offen stehen”, sagte Reinhardt am Mittwoch im Deutschlandfunk. Es sei völlig unvorstellbar, dass die Logistik in einem Land wie Deutschland nicht funktioniere. “Ich bin etwas sprachlos angesichts der Nachricht.”
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte am Dienstag mitgeteilt, dass eine Inventur einen Mangel an Corona-Impfstoff für das erste Quartal 2022 ergeben habe. Reinhardt erklärte, nach einer Sichtung der Bestände und der Bestelldaten sei offensichtlich erkannt worden, dass der Impfstoff in den ersten Monaten des nächsten Jahres knapp werde, wenn man die Auffrischungsimpfungen plangemäß fortsetzen wolle.
Bericht: 120 Firmen weltweit könnten mRNA-Impfstoff herstellen
10.38 Uhr: Mindestens 120 Pharmaunternehmen in Asien, Afrika und Lateinamerika wären nach einer Studie von Human Rights Watch (HRW) zur Produktion von mRNA-Impfstoffen in der Lage. Ihnen fehle nur die Technologie der Firmen, die mRNA-Corona-Impfstoffe entwickelt haben, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch. Sie appellierte an die Firmen und namentlich die Regierungen von Deutschland und den USA, diesen Technologietransfer zu ermöglichen. Nur so könne die Welt die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. 89 der Firmen sind in Indien und China angesiedelt, weitere beispielsweise in Vietnam, Ägypten, Senegal, Brasilien und Kuba.
In einem offenen Brief wandte sich HRW gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz. Darin fordern sie Scholz auf “alle verfügbaren Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die deutschen Entwickler von mRNA-Impfstoffen, beginnend mit BioNTech, Technologietransfers ins Ausland vornehmen und die breitere Herstellung von Covid-19-Impfstoffen unterstützen, um schnell Leben zu retten und die Menschenrechte weltweit zu schützen.”
Scholz: “Wir werden den Kampf gegen diese Pandemie gewinnen”
9.17 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Bürgern Mut gemacht, dass die Corona-Krise überwunden werden kann. “Ja, es wird wieder besser, ja, wir werden den Kampf gegen diese Pandemie mit der größten Entschlossenheit führen, und ja, wir werden diesen Kampf gewinnen”, sagte er am Mittwoch in seiner ersten Regierungserklärung im Bundestag. Scholz betonte: “Wir haben keine Zeit zu verlieren.”
Der Dezember schlage mit seinen dunklen Tagen ohnehin aufs Gemüt, derzeit fehlten zudem die stimmungsvollen Weihnachtsmärkte und geselligen Weihnachtsfeiern, sagte der 63-Jährige. “Mir ist bewusst, in diesen Tagen fällt es manchmal schwer, den Mut nicht zu verlieren.” Niemandem gehe es in diesen Zeiten richtig gut, auch ihm selbst nicht. “Ich weiß, dass Abstandhalten und Glücklichsein schlecht zusammenpassen”, sagte Scholz.
Scholz rief die Bürgerinnen und Bürger auch zur Impfung gegen das Coronavirus auf. “Die Lage ist schwer, aber die Lösung liegt auf der Hand”, sagte er weiter. Im vergangenen Winter sei das oberste Gebot gewesen, Kontakte zu reduzieren. Jetzt seien regelmäßige Tests und behutsamer Verzicht auf Kontakte angebracht, sagte Scholz. “Aber am allerwichtigsten ist: Jeder kann und sollte sich impfen lassen.”
Bis zum Jahresende sollten 30 Millionen Dosen verimpft werden, ob als Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung. “So kriegen wir es hin, die vierte Welle hinter uns zu lassen.” 19 Millionen Impfungen seien bereits erreicht. “Wir sind auf dem richten Weg. Wenn wir mit aller Kraft weiter machen, werden wir die 30 Millionen bis Jahresende auch erreichen”, sagte Scholz. “Meine dringende Bitte ist: Liebe Bürgerinnen und Bürger, machen Sie alle mit. Dann schaffen wir die 30 Millionen, und dann sind wir am Ende dieses Monats diesen einen entscheidenden Schritt vorangekommen.”
Kanzler Olaf Scholz (SPD) bei seiner ersten Regierungserklärung im Bundestag.
Foto: AFP
Heil: Nachrichten über Mangel an Impfstoff sind “schwer irritierend”
8.58 Uhr: Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat der vorherigen Bundesregierung Versäumnisse in der Corona-Politik vorgeworfen. Es sei “schwer irritierend”, dass laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im ersten Quartal 2022 der Impfstoff knapp werden könnte, sagte Heil am Mittwoch im ZDF-“Morgenmagazin”. “Das war eine schlechte Nachricht, dass da offensichtlich die Vorgänger-Administration, das Gesundheitsministerium, nicht klar Schiff gemacht hat”, sagte Heil weiter.
Heil war als Arbeitsminister selbst Teil der großen Koalition unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU); das Gesundheitsministerium wurde vom CDU-Politiker Jens Spahn geführt. Die neue Regierung arbeite “mit allen Kanälen, allen Mitteln daran, genügend Impfstoff zu besorgen”, sagte Heil. Außerdem seien Strukturen geschaffen worden, die helfen werden, “Deutschland sicher durch die vierte Welle” zu bringen.
Mit Blick auf die Personalausstattung in Krankenhäusern und der Pflege forderte der Arbeitsminister “grundlegende Konsequenzen”. Mit der neuen Ampel-Koalition sei “da mehr möglich als mit der CDU”. Heil forderte einen flächendeckenden Tarifvertrag in der Altenpflege und bessere Bezahlung in der Pflege insgesamt. “Es geht um Respekt, es geht um Anerkennung und es geht um Fachkräftesicherung”, sagte Heil. Die Pflegekräfte hätten “die Schnauze voll von Applaus und warmen Worten”.
3G-Regeln für Clubs und Großveranstaltungen in England vorgeschrieben
8.51 Uhr: Nach einer emotionalen Abstimmung im britischen Parlament gelten seit Mittwoch in England für den Einlass in Clubs und Discos sowie zu Großveranstaltungen die 3G-Regeln. Die britische Regierung hatte sich angesichts der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu der Verschärfung entschieden – das stieß auf großen Widerstand in den eigenen Reihen. Letztlich stimmten 99 Abgeordnete der Konservativen Partei dagegen. Premierminister Boris Johnson hat eine Mehrheit von 79 Mandaten und bekam sein Vorhaben nur dank Stimmen der Opposition durchs Unterhaus.
Die 3G-Regeln gelten nun in Clubs sowie bei Veranstaltungen ohne Sitzplätze in Innenräumen mit mindestens 500 Teilnehmern. Unter freiem Himmel muss ein Nachweis über eine Corona-Impfung, eine Genesung oder einen negativen Test gezeigt werden, wenn es bei einer Veranstaltung keine Sitzplätze gibt und mindestens 4000 Menschen teilnehmen sowie generell bei Stätten mit mehr als 10.000 Plätzen. In Pubs und Restaurants ist weiterhin kein Nachweis nötig.
Branchenverbände reagierten empört auf die Verschärfung. Britische Medien gehen aber davon aus, dass schon bald noch schärfere Regeln eingeführt werden müssen. Die Omikron-Variante breite sich in atemberaubenden Tempo aus. Regierungsexperten rechneten damit, dass es bereits 300.000 bis 400.000 Omikron-Infektionen täglich gebe, berichtete das Online-Portal “Politico” am Mittwoch. Vor allem in der Hauptstadt London sei das Virus außer Kontrolle, hieß es.
Laumann zuversichtlich bei Impfstoff-Beschaffung
8.35 Uhr: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ist nach eigenen Worten zuversichtlich, dass der Bund schnell zusätzlichen Impfstoff beschaffen kann. “Ich bin ziemlich sicher, dass es dem Bund gelingt, ich sag mal in den nächsten 14 Tagen auch zusätzlichen Impfstoff zu bekommen”, sagte Laumann am Mittwoch im WDR. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuvor gesagt, dass eine Corona-Impfstoffinventur einen Mangel für das erste Quartal 2022 ergeben habe.
Laumann sagte, die Impfkampagne dürfe jetzt auf keinen Fall ins Stocken geraten. Lauterbach habe aber in einer Schalte mit den Landesgesundheitsministern gesagt, dass er in sehr guten Gesprächen mit Moderna und Biontech sei, um zusätzlichen Impfstoff zu besorgen. “Am Ende des Tages ist der Bund für die Impfstoffbeschaffung zuständig”, stellte Laumann klar.
Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, spricht während einer Pressekonferenz
Foto: Federico Gambarini / dpa
CSU-Politiker kritisiert Testbefreiung nach Booster-Impfung
8 Uhr: Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger hat die von Bund und Ländern angekündigten Lockerungen für Geimpfte und Genesene mit Booster-Impfungen angesichts einer drohenden neuen Infektionswelle mit der Omikron-Variante des Coronavirus kritisiert. “Es wäre unvorsichtig, schon jetzt die 2G-Plus-Regel aufzuweichen, wenn wir kaum wissenschaftliche Erkenntnisse noch optimierten Impfschutz haben”, sagte der CSU-Politiker der “Augsburger Allgemeinen” (Mittwochausgabe).
Pilsinger kritisierte, dass der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach “Begrüßungsgeschenke zu seinem Amtsantritt verteilen will”. Dies sei angesichts der “sehr angespannten Corona-Lage wirklich riskant”, erklärte Pilsinger. “Wir müssen jetzt nochmal Geduld aufbringen bis zum Frühjahr, wenn die Infektionszahlen sowieso nach unten gehen und wir da klarere wissenschaftliche Erkenntnisse auch zur Omikron-Variante haben”, forderte Pilsinger.´
PEI-Präsident rechnet mit Omikron-Impfstoffen in wenigen Monaten
7.28 Uhr: Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), Klaus Cichutek, rechnet, dass die Entwicklung eines an die neue Omikron-Variante des Coronavirus angepassten Impfstoffs noch wenige Monate dauern wird. “Die Hersteller der mRNA-Impfstoffe (Biontech und Moderna) haben signalisiert, dass sie in der Lage wären, innerhalb von sechs Wochen eine Stammanpassung umzusetzen und dann innerhalb von wenigen Wochen Millionen Dosen herstellen zu können”, sagte Cichutek der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ).
“Drei bis vier Monate erscheinen durchaus realistisch bei mRNA-, vielleicht auch bei Vektor-Impfstoffen, deren Originalimpfstoff bereits zugelassen ist.” Die Zulassung der neuen Impfstoffe soll dann vergleichsweise schnell gehen: “Wenn die Anträge für variante Covid-Impfstoffe vollständig sind, kann der Ausschuss für Human-Arzneimittel bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), in dem das Paul-Ehrlich-Institut vertreten ist, innerhalb weniger Tage darüber entscheiden”, sagte der PEI-Präsident der “NOZ”. Der rechtliche Rahmen für solche angepassten Impfstoffe sei “bereits gesteckt”.
Städtebund für Durchgreifen bei radikalisierten Corona-Protesten
7.16 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund hat ein hartes Durchgreifen bei radikalisierten Gegnern der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angemahnt. “Wir müssen an die Köpfe der Hassbotschaften heran”, sagte Städtebund-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der “Rheinischen Post” (Mittwoch). Er forderte eine intensivere Beobachtung der Szene durch den Verfassungsschutz. “Sie können nicht mal eben ein paar Hundert Bundespolizisten in kleine Orte wie Freiberg entsenden. Die Spontanität der Proteste erschwert die polizeiliche Arbeit. Wir haben hier eine ganz neue Dimension der Radikalisierung. Der Verfassungsschutz muss diese Gruppen viel intensiver beobachten.”
Landsberg warnte, viele Bürgermeister fühlten sich nicht immer ausreichend vor radikalisierten Bürgern geschützt. “Wir müssen aufpassen, dass Kommunalpolitiker nicht zunehmend aufgeben in dieser teils aufgeheizten Situation.”
Frankreich führt schärfere Impf-Regeln ein
6.55 Uhr: In Frankreich müssen Menschen ab 65 Jahren von Mittwoch an zum Großteil über eine Auffrischimpfung verfügen, damit sie weiter als vollständig geimpft gelten und ihr Corona-Pass gültig bleibt. Die Verschärfung greift, wenn die letzte Impfdosis sieben Monate oder länger zurückliegt. Nur mit dem Gesundheitspass, einem Nachweis von Impfung, Genesung oder Corona-Test, können die Menschen in Frankreich Restaurants und Veranstaltungen besuchen oder per Flugzeug oder Fernzug verreisen. Nach dem Verstreichen der Frist können Betroffene bis zur Booster-Impfung jeweils einen Test machen, wenn sie einen 3G-Nachweis benötigen.
Seit Anfang September bereits können Menschen ab 65 Jahren in Frankreich eine Auffrischimpfung erhalten. In den Impfzentren können sie seit kurzem auch ohne Termin für eine Impfung vorbeikommen. 14,4 Millionen Menschen in Frankreich haben inzwischen eine Auffrischimpfung erhalten. Für Menschen ab 18 Jahren greift die Notwendigkeit zur Auffrischimpfung für den Corona-Pass am 15. Januar, ebenfalls vorausgesetzt, die letzte Impfung liegt sieben Monate oder länger zurück.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
Italien weitet Corona-Impfpflicht aus
6.20 Uhr: In Italien gilt ab dem heutigen Mittwoch eine erweiterte Corona-Impfpflicht. Das Personal an Schulen, in der Verwaltung des Gesundheitsbereichs, bei der Polizei, dem Militär und den Rettungskräften muss sich gegen Covid-19 immunisieren, um zur Arbeit gehen zu dürfen. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte sich Ende November auf die Erweiterung geeinigt. Bislang galt die Impfpflicht lediglich beim Gesundheitspersonal.
Die Belegschaft in den Krankenhäusern braucht mit der Ausweitung nun die Booster-Impfung. Mit dem Ablauf der Corona-Impfzertifikate nach neun Monaten ist auch für die übrigen zur Impfung verpflichteten Arbeitnehmer eine Auffrischung notwendig. Eine Ausnahme gilt lediglich für Menschen, für deren Gesundheit die Impfung nachweislich eine Gefahr bedeuten würde.
USA überschreiten Schwelle von 800.000 Corona-Toten
6.02 Uhr: Die USA haben nach Zahlen der Johns Hopkins University die Marke von 800.000 Corona-Toten überschritten. US-Präsident Joe Biden rief am Dienstagabend zum Gedenken an die Opfer der Pandemie auf. Er erklärte: “Ich weiß, wie es ist, einen leeren Stuhl um den Küchentisch zu haben, besonders in der Weihnachtszeit.” Er leide mit jeder Familie, “die diesen Schmerz erleidet”.
Mitglieder des US-Kongresses legten am Dienstagabend vor den Stufen des Kapitols eine Gedenkminute für die Opfer der Pandemie in dem nach offiziellen Zahlen am schwersten getroffenen Land der Welt ein. “Jeder von uns kennt jemanden, den diese Krankheit dahingerafft hat” erklärte der Anführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer.
Obwohl die USA eines der ersten Länder war, das massenhaft Menschen gegen das Coronavirus impfte, liegt die Impfquote hinter der anderer Industrieländer zurück. Mehr als die Hälfte der Todesfälle ereigneten sich nach der Zulassung der ersten Impfstoffe Ende 2020, wobei vor allem Ungeimpfte betroffen waren. In den USA werden derzeit durchschnittlich 1.150 Covid-19-Todesfälle pro Tag verzeichnet. Lesen Sie hier: Corona: So erfolgreich werden in den USA Kinder geimpft
Linke fordert Eigenfinanzierung der Kurzarbeit durch Autoindustrie
5.30 Uhr: Angesichts des anhaltenden Chipmangels in der Autoindustrie hat der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag Konzerne kritisiert, die hohe Gewinne einfahren und gleichzeitig Beschäftigte in staatlich finanzierte Kurzarbeit schicken. “Es kann nicht sein, dass Konzerne, die Dividenden ausschütten, Staatshilfen erhalten. Das war einer der Skandale der Pandemie, der sich nicht wiederholen darf”, sagte Dietmar Bartsch unserer Redaktion. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollten diese Mitnahmementalität in den Führungsetagen der Konzerne stoppen, forderte Linke-Fraktionschef Bartsch: “Nicht die Steuer- und Beitragszahler, sondern die Konzerne selbst sollten die Kosten der Kurzarbeit tragen.”
Corona-News von Dienstag, 14. Dezember: Boris Johnson bringt umstrittene Corona-Maßnahmen durchs Parlament
22.21 Uhr: Das britische Unterhaus hat gegen großen Widerstand in den eigenen Reihen einer Verschärfung der Corona-Maßnahmen zur Bekämpfung der hochansteckenden Omikron-Variante zugestimmt. Die Abgeordneten stimmten am Dienstagabend nach einer emotionalen Debatte mit einer Mehrheit für die Maßnahmen, die eine Verschärfung der Maskenpflicht, eine Impfpflicht für das medizinische Personal sowie die besonders umstrittenen 3-G-Nachweise für Nachtclubs und Großveranstaltungen vorsehen.
Bei der Abstimmung über die Nachweise stimmten 369 Abgeordnete dafür, 126 dagegen. Der BBC zufolge sollen knapp 100 der Gegenstimmen aus den Reihen von Johnsons Tory-Partei kommen. Das wäre die größte Rebellion gegen den Premier seit seinem Wahlsieg im Jahr 2019. Johnson hat eine Mehrheit von 79 Stimmen im Unterhaus, konnte die aktuelle Verschärfung also nur mit den Stimmen der Opposition durchs Parlament bringen.
Niederlande ziehen Weihnachtsferien in Grundschulen vor
21.00 Uhr: Die Niederlande ziehen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus die Weihnachtsferien in den Grundschulen vor und verlängern den abendlichen Lockdown. Wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag ankündigte, beginnen die Schulferien nicht erst am 25., sondern schon am 20. Dezember. Restaurants, Bars und die meisten Geschäfte müssen bis Mitte Januar schon um 17.00 Uhr schließen. Die Menschen dürfen zu Hause nur vier Gäste empfangen.
Die Niederlande planen die aktuellen Corona-Beschränkungen auch über die Feiertage beizubehalten. Die Schulferien werden verlängert.
Foto: Ramon Van Flymen / AFP
Lauterbach informiert Öffentlichkeit über Impfstoffmangel
20.42 Uhr: Für die weitere Booster-Impfkampagne Anfang kommenden Jahres fehlen nach Angaben des neuen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach ausreichende Mengen an Impfstoff. “Wir haben einen Impfstoffmangel für das erste Quartal”, sagte der SPD-Politiker den ARD-Tagesthemen am Dienstagabend. Dies habe in einer vorgenommenen Impfstoff-Inventur viele überrascht. “Mich auch”, sagte Lauterbach.
Der Minister arbeitet nach eigenen Worten bereits daran, den Mangel zu beseitigen. “Ich hoffe, dass ich da in den nächsten Tagen eine positive Botschaft übermitteln kann.” Bemühungen liefen über alle Kanäle, auch direkt zu den Unternehmen, es müsse aber alles EU-konform sein. “Wir müssen hier Geschwindigkeit gewinnen.”
Eine Arzthelferin hält eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer in der Hand.
Foto: dpa
Italien verlängert Corona-Notstand bis Ende März 2022
20.16 Uhr: Italiens Regierung hat den Notstand wegen der Corona-Pandemie bis zum 31. März 2022 verlängert. Das teilte der Amtssitz von Ministerpräsident Mario Draghi am Dienstag in Anschluss an ein knapp einstündiges Treffen des Ministerrates mit. Per Dekret verlängerte die Regierung die Befugnisse für den Zivilschutz und den außerordentlichen Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, der unter anderem die Impfkampagne koordiniert.
Den Notstand hatte die Vorgängerregierung des damaligen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte im Januar 2020 eingeführt. Er kann maximal zwölf Monate gelten. Damit kann die Regierung bestimmte Gremien einsetzen oder Regeln wie die Pflicht zum Tragen einer Maske beschließen.
Starker Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien auf gut 235
20.11 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in Spanien trotz der vergleichsweise hohen Impfquote stark. Die Sieben-Tage-Inzidenz sprang binnen eines Tages um 38 Zähler auf gut 235, wie das Gesundheitsministerium in Madrid am Dienstagabend bekanntgab. Noch im Oktober hatte sie unter 20 gelegen, über 200 zuletzt am 11. August.
Die Behörden reagieren je nach Region, indem sie die 3G-Regel für viele Bereiche einführen sowie Beschränkungen bei der Auslastung von Gaststätten und anderen Freizeiteinrichtungen festlegen. In allen öffentlichen Innenräumen gilt weiter Maskenpflicht, im Freien, wenn ein Mindestabstand von eineinhalb Metern zu nicht im eigenen Haushalt lebenden Personen nicht eingehalten werden kann.
Russland räumt Versäumnisse bei WHO-Antrag für Corona-Impfstoff ein
18.56 Uhr: Russland hat eingeräumt, für eine Anerkennung seines Corona-Impfstoffs Sputnik V der Weltgesundheitsorganisation WHO bisher nicht alle erforderlichen Unterlagen übergeben zu haben. “Es gibt tatsächlich irgendwelche Informationen, die man für eine Zertifizierung zur Verfügung stellen muss”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax zufolge. “Wir haben das bisher nicht gemacht, weil wir eine andere Auffassung hatten, welche Informationen das sind und wie sie überreicht werden sollen.”
Das Eingeständnis gilt als außergewöhnlich, weil Russland immer wieder Vorwürfe erhoben hatte, es gebe politische Gründe für eine fehlende Anerkennung von Sputnik V. Auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat das Präparat bisher nicht zugelassen. Die Besuche von Experten der EMA und der WHO hatten sich immer wieder wegen fehlender Voraussetzungen auf russischer Seite verzögert. Nun werden WHO-Sachverständige im Januar in Russland erwartet, um Produktionsanlagen in Augenschein zu nehmen.
Impfung mit Sputnik V in Krymsk im Süden Russlands.
Foto: dpa
Lauterbach warnt vor Impfstoffmangel im neuen Jahr
18.31 Uhr: Der Corona-Impfkampagne drohen offenbar große Probleme: Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat seine Kolleginnen und Kollegen laut einem Bericht des “Spiegel” aus den Bundesländern über einen gravierenden Impfstoffmangel im kommenden Jahr informiert.
“Die Situation ist ausgesprochen schwierig. Ich habe ja meinen Vorgänger immer gelobt. Aber wir haben einen erheblichen Impfstoffmangel im kommenden Jahr. Das ist das Ergebnis unserer Inventur”, sagte Lauterbach dem Bericht zufolge während der Videokonferenz der Gesundheitsministerinnen und -minister der Länder.
“Für das gesamte erste Quartal ist viel zu wenig Impfstoff gekauft worden. Die Mengen reichen nicht, um die Booster-Impfkampagne zu fahren”, so Lauterbach demnach weiter. “In dem wichtigen Monat der Boosterkampagne fehlt der Impfstoff. Und die Situation ist im Februar und März nicht besser.”
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss den Mangel verwalten.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
England schafft Hotel-Quarantäne für Reisende vorerst ab
17.32 Uhr: Angesichts der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante im eigenen Land hat sich England vorerst von der verpflichtenden Hotel-Quarantäne verabschiedet, die bislang für einige Einreisende galt. Ab Mittwoch (4.00 Uhr Ortszeit) würden alle elf noch verbleibenden Länder – also Südafrika und weitere afrikanische Staaten – von der sogenannten roten Liste entfernt, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Dienstag im Londoner Unterhaus. Da sich Omikron bereits schnell im Land, verbreite, sei die Maßnahme nicht mehr geeignet, um die Ausbreitung bedeutsam zu verhindern. Die anderen britischen Landesteile haben ihre eigenen Einreiseregeln.
Bislang durften aus Ländern auf der roten Liste nur Briten und Menschen mit Aufenthaltsrecht in Großbritannien einreisen. Sie mussten sich auf eigene Kosten (mehr als 2000 Pfund) für zehn Tage in einem von der Regierung gemieteten Hotel in Quarantäne begeben. Viele berichteten von schlechtem Essen oder unangenehmen Erfahrungen mit dem Sicherheitspersonal.
Lauterbach erwartet Expertenratschlag zu Omikron vor Weihnachten
16.32 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet eine Stellungnahme des neuen Corona-Expertenrats zur neuen Virusvariante Omikron noch vor Weihnachten. “Das wird die Grundlage wichtiger Entscheidungen sein, die wir im Bezug auf Omikron zu treffen haben”, sagte Lauterbach nach der ersten Beratung des Gremiums am Dienstag in Berlin. Das Gremium werde sich voraussichtlich schon am Freitag erneut zusammenfinden, um über das Thema Omikron zu beraten.
In dem von der neuen Regierung eingesetzten Expertenrat sind unter anderem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Kinderärzte sowie Bildungsforscher versammelt. Die Virusvariante Omikron bereitet Politik und Wissenschaft Sorgen wegen ihrer besonders schnellen Ausbreitung.
Söder fordert nationale Omikron-Strategie und baldige Ministerpräsidentenkonferenz
16.25 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat für Deutschland eine einheitliche Strategie gegen die Omikron-Variante des Coronavirus gefordert. “Wir brauchen neben dem jetzigen Delta-Management eine einheitliche nationale Omikron-Stratetgie”, sagte Söder am Dienstag in München nach gemeinsamen Beratungen der Landeskabinette von Bayern und Sachsen. Söder forderte zugleich eine baldige neue Ministerpräsidentenkonferenz – noch in diesem oder zumindest „sehr früh“ im neuen Jahr.
Die Omikron-Variante des Coronavirus sorgt wegen ihrer schnellen Verbreitung für große Unsicherheit. In Bayern gibt es Söder zufolge aktuell 87 Verdachtsfälle und 39 bestätigte Ansteckungen. Söder begründete die Notwendigkeit einer einheitlichen Strategie unter anderem mit einem unterschiedlichen Vorgehen der Bundesländer.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, gibt ein Pressestatement ab.
Foto: dpa
Erneuter Höchststand bei täglichen Neuinfektionen in Dänemark
16.13 Uhr: In Dänemark erreicht die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen immer neue Höchststände. Am Dienstag kamen in der täglich aktualisierten Auflistung des staatlichen Instituts SSI 8314 neue Corona-Fälle hinzu. Das stellte noch einmal einen höheren Tageswert als den Rekord des Vortages dar, als es 7799 nachgewiesene Neuinfektionen gegeben hatte. Die Infektionszahlen sind damit mittlerweile etwa viermal so hoch wie noch Anfang November.
Währenddessen greift die Omikron-Variante des Coronavirus im nördlichsten deutschen Nachbarland immer stärker um sich. Bis Montag wurden 3437 Omikron-Fälle im Land registriert, darunter 268, die per Gesamtgenomsequenzierung bestätigt wurden, und 3169, die per Varianten-PCR-Test nachgewiesen wurden. Das SSI geht davon aus, dass Omikron zumindest in der Hauptstadtregion Kopenhagen noch im Laufe dieser Woche zur dominierenden Variante wird. Gleichzeitig rechnet das Institut mit mehr als 10.000 Omikron-Fällen täglich.
Gesundheitsamt in Barnim wegen Corona-Fallzahlen überlastet
16.08 Uhr: Immer mehr Gesundheitsämter in den Brandenburger Landkreisen kommen wegen der rasant steigenden Corona-Fälle an ihre Grenzen. Im Barnim wird nach Angaben des Landkreises nun bei der Bearbeitung der Corona-Fälle priorisiert. Um Quarantäne-Bescheinigungen zeitnah ausstellen zu können, soll sich die telefonische Kontaktnachverfolgung künftig auf untere Altersstufen bis 17 Jahre sowie höhere Altersstufen über 65 Jahre konzentrieren. Menschen, die nicht zu diesen Gruppen gehören, sollen per Selbstauskunft helfen, hieß es am Dienstag vom Landkreis.
Andere Gesundheitsämter wie im südlichen Landkreis Elbe-Elster gerieten bereits im November an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Trotz des zusätzlichen Personals war die aktuelle Lage ohne Prioritätensetzung nicht mehr beherrschbar. Seitdem findet die Kontaktpersonennachverfolgung nur noch eingeschränkt statt. Im Landkreis ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit derzeit 1087,2 die zweithöchste landesweit.
Noch nicht alle Thüringer Hotspots haben strengere Regeln erlassen
16.05 Uhr: Nach Angaben von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) haben drei Regionen mit sehr hoher Sieben-Tage-Inzidenz die Umsetzung strengerer Corona-Regeln nach Landesvorgaben noch nicht auf den Weg gebracht. Bei drei Kommunen warte man noch auf die jeweilige Allgemeinverfügung, sagte Werner am Dienstag nach einer Kabinettssitzung. Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt habe etwa eine Verfügung vorgelegt, die sich an den Maßgaben für eine Inzidenz von mehr als 1000 orientiere, sagte Werner. Dort lag die Inzidenz aber noch am Montag bei deutlich über 1500, sodass dort zum Beispiel die Gastronomie schließen müsste.
Am Dienstag lag die Inzidenz in dem Landkreis zwar bei 1442,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. Um die nächste Stufe mit weniger strengen Regeln zu erreichen, müsste die Inzidenz aber sieben Tage in Folge niedriger als 1500 sein. Das Gesundheitsministerium hatte Landkreisen und kreisfreien Städten mit besonders hohen Inzidenzen strengere Corona-Regeln vorgegeben und bis Dienstag Zeit gelassen, diese umzusetzen.
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke).
Foto: dpa
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(fmg/dpa/afp/epd)