DFB-Heldin Berger brilliert wenige Monate nach Krebs-Drama

DFB-Heldin Berger brilliert wenige Monate nach Krebs-Drama

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Erstellt: 09.04.2023, 19:22 Uhr

Von: Alexander Kaindl

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Ann-Katrin Berger lieferte im Tor der deutschen Nationalmannschaft eine Top-Leistung ab. Vor wenigen Monaten hatte sie noch mit einem Krebs-Rückfall zu kämpfen.

Sittard-Geleen – Es sind aufregende Wochen für Ann-Katrin Berger. Champions League, FA Cup, Women‘s Super League – überall mischt die Deutsche mit dem FC Chelsea noch mit. Hinzu kommen die Spiele mit der deutschen Nationalmannschaft. Die DFB-Auswahl gewann am Karfreitag mit 1:0 gegen die Niederlande. Auch dank Berger blieb der deutsche Kasten wieder einmal sauber.

Ann-Katrin Berger
Geboren: 9. Oktober 1990 (Alter: 32 Jahre), Göppingen
Torhüterin
Vertrag beim FC Chelsea bis: 30.06.2024

„Beste Torhüterin der Welt“: Viel Lob für Torhüterin Ann-Katrin Berger

Von Kapitänin Alexandra Popp gab es dafür ein Sonderlob: „Sie haben uns den Hintern gerettet“, sagte sie nach dem knappen Sieg in Richtung Berger und Kollegin Merle Frohms, die nach einer überragenden ersten Halbzeit mit Rückenproblemen ausgewechselt werden musste. Berger vertrat sie bravourös und krönte ihre zuletzt hervorragenden Leistungen mit einem weiteren Spiel ohne Gegentor.

Im CL-Viertelfinale gegen Lyon hielt sie jüngst zwei Elfmeter und wurde daraufhin zu Recht gefeiert. Mitspielerin Maren Mjelde sagte: „Ich liebe es, Ann-Katrin auf der größten aller Bühnen strahlen zu sehen. Sie hat es verdient. Sie ist für mich die beste Torhüterin der Welt.“

Ann-Katrin Berger und der Schilddrüsenkrebs: Rückschlag im Sommer 2022

Frohms (28), beim deutschen Finaleinzug bei der EM 2022 Stammtorhüterin, scheint eigentlich unantastbar. Doch Berger war bei der Wahl zur Welttorhüterin Dritte geworden – vor Frohms. Ihre Lebensgeschichte beweist, was für eine Kämpferin Berger ist. Im November 2017 wurde er bei ihr Schilddrüsenkrebs diagnostiziert, bereits im Februar 2018 gab sie ihr Comeback. Während der EM, im Juli 2022, hörte sie von ihrem erneuten Krebsverdacht, machte dies aber erst später öffentlich.

Damals schrieb sie: „Nach vier Jahren krebsfreien Lebens wurde leider ein Rückfall in meiner Schilddrüse festgestellt. Ich habe bereits gesagt, dass man als Sportler jeden Tag kämpfen muss, um das Beste aus sich herauszuholen, und das werde ich auch weiterhin tun, und ich hoffe, dass ich anderen helfen kann, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, indem ich meine Reise teile.“ Sie verkündete außerdem, dass sie sich darauf freue, auf den Platz zurückzukehren. Im September spielte sie wieder für Chelsea. Bei der US-Reise im November stand sie wieder im deutschen Tor.

DFB-Heldin Berger brilliert wenige Monate nach Krebs-DramaStarker Rückhalt beim FC Chelsea und der deutschen Nationalmannschaft: Ann-Katrin Berger. © foto2press / Shutterstock / Imago

Ann-Katrin Berger: „Für Deutschland zu spielen, macht mich unfassbar stolz“

„Für Deutschland zu spielen, macht mich unfassbar stolz, weil ich so hart dafür gearbeitet habe“, sagte sie am Freitagabend in den Katakomben von Sittard. Eigentlich war geplant, dass Frohms durchspielt. „Das war unerwartet, aber als Torhüter in der zweiten oder dritten Position muss man immer bereit sein“, sagte Berger.

Dass sie direkt nach 30 Sekunden zu einer Glanzparade gezwungen wurde, „sei perfekt für mein Spiel gewesen“, sagte sie. Danach hielt sie noch mehrmals stark. „Ich mache nur meine Arbeit wie die anderen Mädels auch“, sagte die 32-Jährige nach ihrem fünften Länderspiel: „Aber ich glaube, ich habe es nicht so schlecht gemacht.“

Berger oder Frohms? Beide DFB-Torhüterinnen angeschlagen

Als Berger dann ebenfalls signalisierte, Schmerzen zu haben, war dies für Voss-Tecklenburg ein „Schreckmoment“. Berger habe sich „das Sprunggelenk überstreckt“, sagte sie später. Wer von den beiden Heldinnen des Niederlande-Spiels am Dienstag gegen Brasilien wird spielen können, ist derzeit noch offen. Doch Berger hat schon Schlimmeres weggesteckt. „Im Alter kriegt man ein bisschen schneller Blessuren“, sagte sie lächelnd: „Aber ich bin optimistisch und freue mich auf Dienstag.“ (akl/dpa)