Naldo über seine Werder-Zeit
Aktualisiert: 08.07.23 – 18:46
© IMAGO/Eibner
Naldo hat sieben Jahre bei Werder Bremen gespielt. Jetzt spricht der Ex-Profi über seine Zeit an der Weser, das Interesse des FC Bayern, seine aktuelle Tätigkeit und eine gescheiterte Rückkehr.
Bremen – Seine Freistöße waren gefürchtet und bis heute zählt er zu den besten Kopfballspielern sowie Innenverteidigern der Bundesliga-Geschichte: Ronaldo Aparecido Rodrigues, kurz: Naldo. Der Ex-Profi des SV Werder Bremen arbeitet mittlerweile als Spielerberater und hat vor zehn Monaten seine eigene Agentur gegründet. Im Interview mit „transfermarkt.de“ hat der 41-Jährige jetzt über seine Zeit bei Werder gesprochen und erklärt, warum eine erhoffte Rückkehr an die Weser einst scheiterte.
„Ich werde immer dankbar sein für die Zeit in Deutschland und dass mir bei Werder Bremen die Tür geöffnet wurde, meiner ersten Station“, sagt Naldo über seine ersten Schritte in der Bundesliga und fügt an: „Thomas Schaaf war damals sehr wichtig für mich, er und Klaus Allofs haben mir das Vertrauen gegeben.“ Seine ersten sieben Jahre in Europa verbrachte der Brasilianer am Osterdeich und absolvierte zwischen 2005 und 2012 insgesamt 254 Pflichtspiele (35 Tore) für die Bremer, ehe er für etwa 4,8 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg wechselte.
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Werder Bremen-Ex Naldo: „Es müsste 2009 gewesen sein, als Bayern interessiert war“
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Dass Naldo so lange bei Werder Bremen blieb, lag insbesondere an der Bremer Konsequenz bei Anfragen anderer Vereine. „In meinem ersten Champions-League-Jahr (2006, Anm. d. Red.) hat Juventus bei Werder angerufen und nach mir gefragt“, erinnert er sich. Zudem habe sich auch der FC Bayern München nach dem Innenverteidiger erkundigt: „Es müsste 2009 gewesen sein, als Bayern interessiert war. Aber Klaus Allofs hat damals gesagt, dass ich sehr wichtig sei und nicht abgegeben werde“.
Nach seiner erfolgreichen Zeit in Deutschland ging der heute 41-Jährige 2019 vom FC Schalke 04 zur AS Monaco. Doch in dem Stadtstaat wurde Naldo nicht glücklich und beendete nur ein Jahr später seine Laufbahn. Das Karriereende war aber nicht Plan A, denn Naldo hatte sich im Frühjahr 2020 noch einmal bei Werder Bremen angeboten. „Ich habe mit Frank gesprochen und ihm gesagt: ‚Wenn du Hilfe brauchst, bin ich immer noch fit.‘ Aber ich hatte nicht den Druck, das machen zu müssen.“ Werders Sportchef Frank Baumann lehnte aber ab: „Er meinte dann zu mir, dass sie momentan viele Innenverteidiger hätten, und bedankte sich für mein Angebot. Es gab nur das Gespräch mit Frank Baumann, dabei ist es geblieben.“
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Werder Bremens Ex-Profi Naldo: „Max Kruse ist heute der Einzige, der sagt, was er denkt“
Ein Lob hat der Ex-Bremer zudem noch für Max Kruse übrig: „Er ist der einzige Spieler, dem – wie früher etwa Oliver Kahn und Mark van Bommel – die Meinung anderer egal war“, sagt Naldo und schiebt einen kleinen Seitenhieb gegen die jetzige Profi-Generation hinterher: „Heute sind die Spieler ein bisschen wie Roboter. Sie gehen in ein Interview und wissen, was sie sagen müssen“, findet Naldo. „Das ist nicht mehr authentisch und frei, anders als früher. Max Kruse ist heute der Einzige, der sagt, was er denkt.“
Durch seinen jetzigen Job als Spielerberater ist Naldo dem Fußballgeschäft erhalten geblieben, hat jüngst als Vermittler zwischen Werder Bremens Bundesliga-Konkurrent Bayer 04 Leverkusen und der Beraterfirma ihrer Neuverpflichtung Arthur fungiert. „Ich bin glücklich, diesen Weg eingeschlagen zu haben, verfolge meinen eigenen Plan, bin viel am Telefon und bin viel unterwegs. Aber es bleibt auch viel Zeit für meine Familie“, betont der Brasilianer, dessen Unternehmen „N29 Football Solution heißt. „Die Agentur ist seit etwa zehn Monaten am Laufen. Das Geschäft ist nicht einfach, aber ich habe alles voll verstanden und bin davon überzeugt, dass ich auf diesem Weg mit harter Arbeit auch erfolgreich sein werde.“ (fwa)