Unwetter-Live-Ticker: Merkel will mehr Anstrengung beim Klimaschutz – Nachrichten

Unwetter-Live-Ticker: Merkel will mehr Anstrengung beim Klimaschutz – Nachrichten

18.10 Uhr: Öl bei Hochwasser in Wuppertalsperre geflossen

Durch das Hochwasser der vergangenen Tage ist es zu einer Verschmutzung der Wuppertalsperre im Oberbergischen Kreis gekommen. Nach Informationen der Bezirksregierung Köln waren mehrere Betriebe im südlich gelegenen Hückeswagen überflutet worden. Dabei waren verschiedene Stoffe, darunter auch Öl, ausgetreten. Über die Wiebach-Vorsperre floss das Öl dann in die Hauptsperre. Derzeit werden Luft und Wasserproben genommen und untersucht. Der Wupperverband untersagt deshalb derzeit die Freizeitnutzung der Talsperre. Bootstouren, Angeln, Baden und Tauchen sind verboten.

18.09 Uhr: Innenminister Horst Seehofer besucht THW-Einsatzkräfte

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) besucht am Montag die von der Unwetter-Katastrophe besonders betroffenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz – unter anderem die Steinbachtalsperre. Der Minister will sich ein Bild von der Arbeit des Technischen Hilfswerks (THW) machen. Die Organisation hat den Angaben zufolge 2500 Helferinnen und Helfer in den Hochwassergebieten im Einsatz, um Menschen in Sicherheit zu bringen, Keller abzupumpen, die Stromversorgung sicherzustellen und um Schuttberge abzutragen.

18.00 Uhr: Keine Schuldzuweisung aus Wassenberg Richtung Niederlande

Der Bürgermeister von Wassenberg hat eine Schuldzuweisung beim Dammbruch in Richtung der niederländischen Behörden zurückgewiesen. “Für mich steht völlig außer Frage, dass die niederländischen Behörden die aus ihrer Sicht gebotenen Schutzmaßnahmen getroffen haben”, sagte Bürgermeister Marcel Maurer der Deutschen Presse-Agentur. Der Deich im Stadtteil Ophoven sei gebrochen, weil er durchfeuchtet war, und nicht, weil die Schleuse im Nachbarland geschlossen wurde. Das habe keine unmittelbare Auswirkung gehabt.

17.56 Uhr: Stolberg teilweise ohne Trinkwasserversorgung

Im Zentrum von Stolberg bei Aachen müssen die Bürger noch tagelang ohne Trinkwasser aus den Leitungen auskommen. Nach Auskunft der Feuerwehr dauert es auf einem Teil der Rathausstraße noch drei bis vier Tage, bis Techniker an die Leitungen können, um die Trinkwasserversorgung zumindest provisorisch wiederherzustellen. Trinkwasserbehälter sollen den Menschen im Alltag helfen. Andere Teile der 57 000-Einwohner-Stadt konnten hingegen wieder an die Trinkwasserversorgung angeschlossen werden. Das Wasser aus den Leitungen sollte aber abgekocht werden, weil Schmutzwasser in das System gelangt sein könnte.

17.47 Uhr: Solidarität und Aufmunterung in Ahrweiler

Es ist ein Moment, der für sich steht. Ein Männerchor aus Ahrweiler singt inmitten der Trümmer für Zusammenhalt.

16.41 Uhr: Bahn beziffert Schäden, Fernverkehr stabilisiert sich

Die Bahn hat ein erstes Lagebild zu Schäden durch das Unwetter veröffentlicht. Demnach sind 80 Stationen und Haltepunkte in NRW und Rheinland-Pfalz von Wasser, Schlamm und Geröll beschädigt. Es sind Gleise auf mehr als 600 Kilometern Länge betroffen. 2.000 Mitarbeitende der Bahn in den Krisenregionen seien seit Mittwoch rund um die Uhr im Einsatz.

Der Nahverkehr bleibt stark beeinträchtigt. Berufspendler:innen müssen sich zum Start in die neue Woche noch auf erhebliche Einschränkungen einrichten. Allein in NRW sind derzeit noch rund 30 Linien von Ausfällen, Teilausfällen und Umleitungen im Regional- und S-Bahnverkehr betroffen.

Im internationalen Fernverkehr ist seit heute wieder die Fahrt mit dem ICE nach Brüssel möglich. Züge aus Hamburg halten vereinzelt wieder in Düsseldorf. Bonn ist wieder an den Fernverkehr angeschlossen. Zum Start in die neue Woche geht die Deutsche Bahn von einer weiteren Normalisierung des Fernverkehrs für Ziele in NRW aus.

16.27 Uhr: Scholz spricht von großer Anstrengung für Wiederaufbau

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hält eine große Anstrengung von Bund und Ländern für den Wiederaufbau nach der Unwetter-Katastrophe nicht nur in NRW und Rheinland-Pfalz für nötig. “Es geht eher um Milliarden”, sagt der SPD-Kanzlerkandidat bei einem Besuch in Berchtesgaden. “Es ist eine nationale Aufgabe.” Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagt bei dem gemeinsamen Auftritt ebenfalls Hilfe für die Menschen in seinem Bundesland zu.

16.00 Uhr: Malteser helfen Betroffenen

Die Malteser werden Betroffene des Hochwassers beim Wiederaufbau unterstützen. “Wir richten eine Stabsstelle ein, die in Abstimmung mit den örtlichen Behörden die Betroffenen beim Wiederaufbau unterstützt und vor allem finanzielle Hilfe leisten wird”, kündigte der Präsident des Malteser Hilfsdienstes, Georg Khevenhüller, an.

Er appellierte an die Bevölkerung, Geld zu spenden. Die Hochwasser-Katastrophe habe unterschiedliche Geschwindigkeiten: “Während wir an vielen Stellen noch retten und betreuen, möchten wir an anderer Stelle, wo die Menschen schon aufräumen, ein Signal des Wiederaufbaus geben”, begründete der Präsident des Malteser Hilfsdienstes das Engagement.

15.45 Uhr: Aktivisten fordern konkreten Klimaplan von Laschet

Auf Initiative der Kampagnen-Plattform “Campact” haben nach deren Angaben bislang rund 130.000 Bürgerinnen und Bürger den CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet aufgefordert, einen konkreten Plan für Wege aus der Klimakrise vorzulegen. “Die Flutkatastrophe ist das Fukushima der Klimakrise”, sagte Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz mit Blick auf die Nuklearkatastrophe in Japan vor zehn Jahren. “Damals wurde die politische Dimension des Unglücks verstanden und die Hälfte aller Atommeiler abgeschaltet.”

In dem Appell verlangen die Unterzeichner, dass Laschet sich klar und konkret positioniert. Die Forderungen: Spätestens 2030 aus der Verstromung von Kohle aussteigen, den Ausbau der Wind- und Solarenergie deutlich erhöhen, Verbrennungsmotoren bis 2030 abschaffen und einen wirksamen und sozial gerechten CO2-Preis setzen.

15.30 Uhr: Niederlande weisen Kritik zurück

Die niederländischen Behörden haben Kritik aus Deutschland zurückgewiesen. Der Bürgermeisters des nordrhein-westfälischen Wassenberg hatte dem Nachbarland vorgeworfen, eine Schleuse der Rur in Roermond nicht geöffnet zu haben und damit einen Dammbruch provoziert zu haben.

Nach Berechnungen des niederländischen Deichverbands Limburg aber gibt es keinen Zusammenhang. Das Wasser werde an Roermond vorbei durch den Seitenarm Hambeek in die Maas geleitet. Die Rur sei normal abgeflossen.